
Der Protest gegen Israels Regierung sowie den Regierungschef findet kein Ende. Immer mehr Jugendliche gehen auf die Straßen in Tel Aviv und Jerusalem und protestieren gegen Israels korrupte Volksführung“, wie es die meisten im Land ausdrücken. Es stimmt, dass die Regierung diese Protestler von vornherein als Linksradikale und Anarchisten abstempelt, aber das ist nicht die volle Wahrheit. Enge Freunde aus meinem Umkreis und Freunde meiner Kinder nehmen an den Demos teil, und keiner von ihnen ist ein Linker oder Anarchist. Im Fernsehen kommen Likudwähler zu Wort, die ebenso an den Protesten teilnehmen.

Man muss grundsätzlich verstehen, Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu ist ein brillanter Politiker, dem das Volk Israel viel zu verdanken hat. Aber andererseits ist er auch für die tiefe Spaltung im Volk verantwortlich. All diejenigen, die gegen ihn sind und nicht mit seiner Politik übereinstimmen, werden automatisch als Linke, Radikale und Anachristen angesehen. Das ist falsch und diese Kritik ist sogar aus den Reihen seiner rechten Likud Partei zu hören. Das Wort Links ist im Land zum Fluch geworden und das ist falsch. Wie viele linke Israelis kenne ich, die mit mir jährlich Reservedienst geleistet haben. Wenn sie Kritik an Bibi üben, ist das ihr volles Recht in einer Demokratie wie Israel.
In den israelischen Netzwerken geht seit gestern ein Video um, in dem die israelische Sängerin Carmi Shimron den amerikanischen religiösen Folksong Amazing Grace singt und diesen den jungen Menschen im Volk widmet. Das Volk braucht dringend eine Heilung, entweder mit Bibi oder ohne Bibi.
Nach vierzehn Jahren auf dem Thron verliert man das Gefühl für die Menschen. In etlichen Kommentaren kommen enge Freunde um Bibi zu Wort, die von seinem Verfolgungswahn sprechen. Im Jahr 2008 war Netanjahu in der Opposition und sagte vor der Kamera in Bezug auf Ehud Olmerts Gerichtsaffäre: „Ein Ministerpräsident, der unter Korruptionsverdacht steht und vor Gericht verhört wird, hat kein Mandat zu regieren und muss sofort zurücktreten!“ Dies, das Coronavirus und die Wirtschaftskrise im Volk, drängt Menschen auf die Straße. Pandemie und Wirtschaftskrise betrifft alle im Volk, nicht nur die Linken. Oft kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der israelischen Polizei, die auf einer Seite für Ordnung sorgen muss, dies aber oft mit übertriebener Gewalt tut. Nun haben sich in den letzten Protesten sogar Rechtsradikale der La Familia eingeschleust, die auf die Protestler einstürmten, wobei es zu blutigen Prügeleien kam. So sind mehrere Verdächtige der La Familia festgenommen worden.

Egal auf welcher Seite man steht: es schmerzt, wenn man sieht, wie es der jetzigen Einheitsregierung nicht gelingt, das Volk zu vereinen. Das hatte die Regierung vor etwa drei Monaten dem Volk im Schatten der Corona- und Wirtschaftskrise hochheilig versprochen. Das Problem liegt darin, dass die Koalition in sich zu sehr zerstritten ist und sich deswegen weniger um die Menschen kümmert. Netanjahu geht es darum, an der Spitze zu bleiben, denn das gibt ihm die besten Chancen, das Gerichtsverfahren zu verzögern. Die Blauweiß Partei und Benny Gantz stimmen oft nur gegen jeden Vorschlag der Likud, um damit ihre Macht im Bündnis zu zeigen. Es herrscht ein politisches Chaos an der Volksspitze, das bis ins Volk heruntersickert. Das Volk hat dringend eine Gnade nötig, von dem das oben erwähnte Lied singt: „Erstaunliche Gnade, wie süß der Klang, der einen armen Sünder wie mich errettete! Ich war einst verloren, aber nun bin ich gefunden, War blind, aber nun sehe ich.
Der Herr hat mir Gutes versprochen, Sein Wort macht meine Hoffnung sicher; Er wird mein Schild und Teil sein, so lange das Leben währt.
Ja, wenn dieses Fleisch und Herz versagen, Und das sterbliche Leben vergeht, Werde ich hinter dem Schleier führen, Ein Leben voll Freude und Frieden“.
Israel Heute Mitgliedschaft
JährlichMitgliedschaft
JährlichMitgliedschaft
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Nur Mitglieder können Kommentare lesen und schreiben.