Das israelische Nachrichtenportal Ynet berichtete gestern über einen außergewöhnlichen historischen Fund: ein bislang unbekanntes Video, das die Befreiung von 2.500 Juden aus einem Nazi-Todeszug durch die US-Armee zeigt. Es wirft ein neues Licht auf einen der bewegendsten Momente des Zweiten Weltkriegs.
Der Transport
Im April 1945 wurden 2.500 Juden in einem Zug von Bergen-Belsen nach Theresienstadt transportiert. Die Fahrt war Teil der chaotischen Versuche der Nazis, die Konzentrationslager vor den heranrückenden Alliierten zu räumen. Der Zug wurde am 13. April in der Nähe von Farsleben durch alliierte Bombenangriffe gestoppt. Die Deutschen hatten den Befehl, den Zug in die Elbe zu sprengen, falls die Aktion nicht gelingen sollte. Die Insassen des Zuges waren sich der drohenden Gefahr nicht bewusst und befanden sich in einem Zustand der Ungewissheit und Angst, nachdem sie bereits unermessliches Leid erfahren hatten.
Die Befreiung
Ein amerikanischer Aufklärungsjeep und ein Panzer erreichten den Zug am Nachmittag. Die amerikanischen Soldaten entdeckten den Zug, der von Nazi-Wachmannschaften bewacht wurde. Die Wachen flohen und die Juden wurden befreit. Ein jüdischer amerikanischer Soldat zeigte den Befreiten seinen Davidstern, ein Symbol, das für viele der Befreiten eine tiefe Bedeutung hatte.

Berichte der Betroffenen
Die persönlichen Erlebnisse der Überlebenden sind ein zentraler Bestandteil dieses historischen Fundes.
Sara K. berichtete von der Befreiung und der Verteilung von Schokolade durch die amerikanischen Soldaten. “Schokolade war ein Symbol der Freiheit, ein Geschmack von Normalität in einer Zeit des Wahnsinns”, sagte sie. Ihre Augen leuchteten, als sie von den freundlichen Gesichtern der Soldaten sprach, die ihr und anderen Überlebenden Hoffnung gaben.
David L. sprach über den Moment der Befreiung und die Erleichterung, die er fühlte. “Als ich den Davidstern um den Hals eines Soldaten sah, wusste ich, dass wir in Sicherheit waren. Es war das erste Mal seit Jahren, dass ich mich wirklich sicher fühlte”, erinnert er sich. Seine Stimme zitterte, als er seine Erinnerung an die Befreiung mit anderen teilte.
Rebecca M., eine weitere Überlebende, beschrieb die Freude und das Leid, das sie in den Augen ihrer Mitgefangenen sah. “Wir haben gleichzeitig geweint und gelacht. Es war ein Moment, der alles veränderte, aber wir wussten, dass die Narben bleiben würden.” Sie erzählte auch von den Tagen danach, als sie begannen, sich an die Freiheit und ein neues Leben zu gewöhnen.
Jacob T. berichtete, wie er zum ersten Mal amerikanische Soldaten sah. “Ich konnte es nicht glauben. Ich dachte, es wäre ein Traum. Aber dann fühlte ich die warme Hand eines Soldaten auf meiner Schulter und wusste, dass es echt war.” Er sprach auch über die Schwierigkeiten, sich an das Leben nach der Befreiung zu gewöhnen, und über die Dankbarkeit, die er für diejenigen empfand, die ihm geholfen hatten.
Die Entdeckung des Videos
Es gibt viele Fotos von der Befreiung des Zuges, aber noch nie gab es ein Video davon. Matthew Rozell, ein Geschichtslehrer aus New York, entdeckte das Video bei Recherchen für einen Dokumentarfilm über die Rettungsaktion. Er arbeitete mit dem Regisseur Mike Edwards zusammen, das Video wurde im Nationalarchiv der Vereinigten Staaten gefunden.
Das Video zeigt die Befreiung und Szenen danach, darunter die Verteilung von Schokolade und Zigaretten durch amerikanische Soldaten und die erschöpften Befreiten, die sich zum Schlafen niederlegen. Diese Szenen dokumentieren nicht nur die Befreiung selbst, sondern auch die unmittelbaren Momente danach, die einen seltenen Einblick in das Leben der Überlebenden geben. Sie zeigen auch die Interaktion zwischen den Soldaten und den Befreiten, die eine Verbindung zwischen ihnen herstellte, die über die bloße Rettung hinausging.
Hier ein weiteres Video mit bereits bekannten Bildern von der Befreiung des Zuges:
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