
Irgendwann im späten 20. Jahrhundert scheinen die Juden einen evolutionären Entwicklungssprung gemacht zu haben, der sie von Semiten zu Kaukasoiden (Weißen) werden ließ. Denn ohne Zweifel stecken die neuen Antisemiten heute die Juden in eine Schublade mit dem Rest der ach so privilegierten weißen Rasse.
Auf einer eigentlich eher zusammenhanglosen Veranstaltung, dem „2018 Women’s March“, der an die #MeToo Proteste anknüpfte, hatten die Anführer des Marsches ernsthaft darüber debattiert, ob die Juden ein Teil der privilegierten weißen Rasse oder doch nur eine benachteiligte Minderheit seien. Tamika Mallory, die Vize-Vorsitzende des Women’s March, sagte im Dezember 2018 gegenüber der New York Times, dass dieses Thema bereits Gegenstand einer Diskussion bei einem früheren Treffen der Teilnehmer gewesen sei. „Seit diesem Gespräch“, sagte sie der Times, „haben wir alle gelernt, wie die weißen Juden als weiße Menschen sich die weiße Vorherrschaft zu eigen machen, und deshalb ALLE Juden davon betroffen sind.“
Die Organisatoren des Marsches hatten darüber diskutiert, weil der Marsch selbst ganz darauf ausgerichtet war, als sozialer Protest zu fungieren, der das System der Unterdrückung niederreißt. Und in diesem großen System nimmt Israel eine herrschende Rolle ein. Die Einstufung der Juden als „weiße Unterdrücker“ kam der anti-Israel/antisemitischen Menschenmenge daher mehr als gelegen. Sie haben sich bereits die Lüge zu eigen gemacht, dass Israel ein rassistischer Staat sei, der die ganzen Boykotte weltweit völlig verdiene. In einem ihrer Tweets verkündete die amerikanische Kongressabgeordnete Tlaib: „Der Vergleich palästinensischer Menschenrechtsvertreter mit terroristischen weißen Nationalisten ist fundamental eine Lüge … Die weiße Vorherrschaft ruft zur Beherrschung einer Rasse mittels Gewalt auf.“
Radikale jüdische Organisationen wie IfNotNow und Jewish Voice for Peace (JVP) schlagen derweil in dieselbe Kerbe und versichern Tlaib ihre volle Unterstützung, auch dafür, wofür sie steht, wie ein Tweet der JVP vom 18. August klar beweist.
.@MSNBC shows Palestinian land loss to Israel from 1946 to present day. #Shoutout2MSNBC for the courage to do this. pic.twitter.com/RAT0jcjGzF
— Jewish Voice for Peace (@jvplive) October 18, 2015
Diese linksgerichteten radikalen Juden vermeiden sehr wohl das Wort „Semiten“, zeigen dabei aber idiotische Karten wie in dem Tweet, die ihre Sicht auf Israel als Kolonialstaat untermauern, und drücken ihre volle Unterstützung für Antisemiten wie Tlaib aus, womit sie letztendlich die antisemitische Erfindung des „weißen Juden“ unterstützen, der per Definition ja ein Rassist ist.
Und dieser Trend wäre auch gar nicht so schrecklich, würden diese Radikalen nur verstehen, dass sie mit ihrer Akzeptanz des „weißen Juden“ auch das Argument akzeptieren, dass die heutigen Juden gar keine richtigen Juden mehr seien: Die wahren Juden seien die Palästinenser, die rechtmäßigen Erben des Landes aus dem Jesus, der Palästinenser, stammt.
Ein teuflischer Tausch; dieselbe BDS-Meute, die Israel als rassistischen Staat verunglimpft, unterstützt ein judenreines Palästina. Juden, die die „rassistische Idee“ eines jüdischen Staates verabscheuen, die sich für „Denn ein heiliges Volk bist du für den HERRN, deinen Gott; dich hat der HERR, dein Gott, aus allen Völkern erwählt, die auf Erden sind, damit du ein Volk des Eigentums für ihn seist“ schämen, erheben die Palästinenser in den Stand eines einzigartigen Volkes, das allein aufgrund der Tatsache leidet, dass es palästinensisch ist.
Die Juden, die diese gefälschte Erzählweise aufstellen, welche fälschlicherweise das Bild eines „weißen Juden“ zeichnet, und die Schilder mit der Aufschrift „Wir lieben Rashida“ hochhalten, wollen, dass wir alle mit auf den selbstmörderischen Zug aufspringen, der ihrer kranken Ansicht nach der einzige wahre Weg ist, die kollektive Absolution zu erhalten, und zwar für das unverzeihliche weiß-jüdische Verbrechen namens Jüdischer Staat.
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