Purim ist vorbei, warten auf Pessach

Experten zeigten sich entsetzt über die Bilder von feiernden Menschen zu Purim. Hätten wir mit 5 Millionen Geimpften nicht schon ganz woanders sein müssen? Und wie werden wir Pessach feiern?

| Themen: Guten Morgen
Purimfeier Jerusalem Foto: Olivier Fitoussi/Flash90

Guten Morgen liebe Leser!

Purim ist vorbei und ich hoffe, dass ich heute ohne größere Probleme, sprich: Verkehrsstaus, nach Jerusalem kommen werde, um an unserer wöchentlichen Redaktionssitzung teilzunehmen. Denn gestern hätte es Stunden gedauert, um von Modiin nach Jerusalem zu kommen. Wie ich Ihnen ja gestern schon geschrieben hatte, wollte man massenhafte Purimfeiern in Jerusalem um jeden Preis verhindern. So entschied man sich, dass an diesem Tag einfach keine Busse oder Züge in die Hauptstadt geben wird, ohne daran zu denken, dass man damit auch tausenden von Menschen den Weg zu Arbeit so gut wie unmöglich macht. Das Ergebnis dieser erfinderischen Maßnahme waren noch mehr Staus auf dem Weg nach Jerusalem. Wer zur Arbeit musste, nahm sein Auto oder teilte sich mit anderen “gestrandeten” Leuten ein Taxi nach Jerusalem.

Polizeikontrollen auf dem Weg nach Jerusalem, das Ergebnis waren noch mehr Staus als sonst.

Viel gebracht haben diese Maßnahmen nicht, wie Sie auf dem heutigen Titelbild sehen können. Wer gestern in Jerusalem feiern wollte, hat gefeiert. Und wer dafür nun unbedingt nach Jerusalem wollte, fand auch einen Weg, das zu tun.

Gestern Abend saßen wir zu Hause vor dem Fernseher und schauten uns die Nachrichten an. Dort wurde natürlich von den großen Purimfeiern berichtet. Zunächst gab es noch einmal Bilder aus Tel Aviv. Experten im Studio warnten, dass diese Massenansammlungen von feiernden Menschen uns den vierten Lockdown zu Pessach bringen wird. In zwei Wochen würden wir das Ergebnis dieses verantwortungslosen Benehmens sehen.

Diese Bilder aus Tel Aviv haben viele schockiert. Es ist schon merkwürdig, dass ich so einen Satz schreibe. Ich hätte mir vor Corona nie vorstellen können, dass Bilder wie diese Bilder von fröhlichen Menschen, schockieren würden und dass die Polizei eingreift, um eine Feier aufzulösen. Auch in vielen privaten Häusern soll die Polizei eingegriffen haben, um die Versammlungen von feiernden Menschen aufzulösen.

Auch mit der gestrigen Straßenfeier in Jerusalem war irgendwann Schluss.

Wie Sie sehen, die Situation hier bei uns ist noch immer nicht so, wie wir es uns zu diesem Zeitpunkt erhofft hatten. Immerhin sind nun schon fast 5 Millionen Israelis geimpft. Wir waren uns sicher, dass wir damit unsere vollkommene Freiheit zurückbekommen würden. Wir hatten doch so auf die Impfungen gewartet, die uns von den Einschränkungen in unserem täglichen Leben erlösen sollten.

Leider wissen wir ja mittlerweile, dass es unserer Regierung schwerfällt, Entscheidungen zu fällen. Und so stecken auch noch immer tausende von Israelis im Ausland fest, da es sich die Regierung nicht traut, alle auf einmal nach Hause zu bringen. Eigentlich ist das doch unvorstellbar. Es gibt doch jetzt genug Lösungen, um das Problem mit dem Flughafen, der noch immer geschlossen ist, in den Griff zu bekommen. Wie lange sollen die Israelis denn noch warten, endlich wieder nach Hause zu kommen. Morgen in drei Wochen sind übrigens Wahlen. Haben die im Ausland gestrandeten israelischen Bürger nicht das Recht, daran teilzunehmen?

Meine Kritik an der Regierung soll nicht heißen, dass ich ihre Sorge nicht verstehe. Aber so kann es doch nicht weitergehen. Jetzt, wo Purim vorbei ist, fragen wir uns, wie wir das Pessachfest, dass schon in dreieinhalb Wochen gleich nach den Wahlen beginnt, feiern werden. Werden wir wieder alleine am Tisch sitzen? Die kommenden Tage werden es uns vielleicht verraten. Wir müssen geduldig sein.

Warten auf die Normalität. Noch etwas Geduld. Gestern in Haifa.

 

Das Wetter für heute in Israel

Teilweise bewölkt bis bewölkt mit vereinzelten Regenschauern im Norden und Zentrum des Landes. Noch etwas kühler. Für heute werden folgende Höchsttemperaturen erwartet: Jerusalem 12 Grad, Tel Aviv 17 Grad, Haifa 15 Grad, Tiberias am See Genezareth 18 Grad, am Toten Meer 23 Grad, Beersheva 19 Grad, Eilat am Roten Meer 24 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist um einen weitere halben Zentimeter gestiegen und liegt jetzt bei – 209,295  m unter dem Meeresspiegel. Es fehlen nur noch 49,5 Zentimeter bis zur oberen Grenze!

Im Namen der gesamten Redaktion von Israel Heute wünsche ich Ihnen einen wunderbaren Montag. Bleiben Sie gesund.

 

Schalom aus Modiin!

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