Messianisch-jüdische Gemeinde hat einen Mord in den eigenen Reihen zu verarbeiten

Zwei messianisch-jüdische Familien in Israel von Tragödie heimgesucht: Ältester Sohn einer Familie der messianischen Gemeinde hat seine Frau brutal ermordet.

von David Lazarus | | Themen: messianische juden
messianisch-jüdische Gemeinde. Die Familie Litle. Daria ist in der Mitte mit ihren beiden Töchtern zu sehen, Josiah direkt dahinter und links von ihr. Philip und Heidi Litle befinden sich in der hinteren Bildmitte
Die Familie Litle. Daria ist in der Mitte mit ihren beiden Töchtern zu sehen, Josiah direkt dahinter und links von ihr. Philip und Heidi Litle befinden sich in der hinteren Bildmitte Foto: facebook

Die messianisch-jüdische Gemeinde in Israel steht unter Schock. Am Freitag wurde bekannt, dass Josiah Litle, der älteste Sohn von Phillip und Heidi Litle, seine Frau, die Mutter seiner drei kleinen Mädchen, ermordet hat.

Daria Litle, die 31-jährige messianische Ehefrau und Mutter, wurde bewusstlos im Wohnzimmer ihrer Wohnung in Haifa aufgefunden und von Rettungskräften am Tatort für tot erklärt. Ihr Ehemann Josiah wurde verhaftet, nachdem er angegeben hatte, er habe sie erwürgt und ihr mit einem Hammer auf den Kopf geschlagen.

“Ich arbeite in einem Nachtclub. Ich kam gegen 5 Uhr morgens völlig nüchtern zurück”, sagte Josiah Litle den Ermittlern laut Ynet. “Ich saß da und trank Bier. Eine unserer Töchter wachte auf, und auch meine Frau wachte auf. Sie sah mich trinken und wurde wütend auf mich. Sie fragte: ‘Trinkst du schon wieder? Es begann ein Streit. Sie schubste mich, und ich schubste sie zurück. Ich wollte sie nicht umbringen”, erklärte er der Polizei.

Darias Vater berichtet, sie habe ihren Mann verlassen wollen, und deshalb habe er sie ermordet. Beschwerden über häusliche Gewalt waren zuvor der Polizei gemeldet worden, der Ehemann wurde überprüft, aber es wurden keine weiteren Maßnahmen ergriffen.

Eine unfassbare Tragödie

Im Laufe des Wochenendes trafen für die betroffenen Familien weitere Beileidsbekundungen der messianisch-jüdischen Gemeinde in Israel und der ganzen Welt ein.

Die Eltern von Josiah, der jetzt wegen des Mordes an seiner Frau in Haft ist, haben in der Vergangenheit bereits Tragödien erlebt. Philip und Heidi Litle lernten sich während ihres Studiums am MIT (Massachusetts Institute of Technology) kennen und heirateten kurz nach Heidis Studienabschluss. Philip stammt ursprünglich aus Missouri und Heidi aus New Jersey. Im Jahr 1989 verließ das Paar die USA und ging nach Israel, wo Philip sein Studium am renommierten Technion – Israel Institute of Technology – fortsetzte.

Das Paar zog fünf Kinder groß (darunter den ältesten Sohn Josiah), die in Haifa aufwuchsen. Am 5. März 2003 wurde ihr zweites Kind, Abigail, auf dem Heimweg von der Schule bei einem terroristischen Anschlag auf einen Bus getötet. Sie war erst 13 Jahre alt. Insgesamt wurden bei dem Attentat 17 Menschen getötet, darunter neun Kinder und Jugendliche, 53 Personen wurden verletzt. Wie jedes der Litle-Kinder (einschließlich Josiah) hatte sich Abigail für den Glauben an Jeschua als ihren Messias entschieden und ließ sich vor ihrem Tod taufen.

Im ganzen Land waren viele Menschen von Abigails Leben und ihrem Zeugnis berührt und nahmen an ihrer Beerdigung teil. Der ehemalige Knessetabgeordnete Yuval Steinitz (Likud) würdigte ihr Opfer und die Tatsache, dass die christliche Familie ihr Schicksal mit dem Israels verbunden hat. Er begrüßte sie und die messianischen Gläubigen als Partner in Israels Sache – eine seltene Anerkennung durch eine öffentliche Persönlichkeit. In der Folge erhielt die Familie Litle die israelische Staatsbürgerschaft, alle Kinder dienten in der israelischen Armee.

Nicht lange nach der Ankunft des Paares im Land wurde Philip zum Vertreter der Baptistengemeinde in Israel ernannt. Derzeit ist er nationaler Direktor von Or B’Aretz (Licht im Land), einer evangelistischen Organisation, die mit Campus Crusade for Christ verbunden ist. Das Ehepaar engagiert sich auch für die Jüngerschaft und die Entwicklung von Führungsqualitäten in der örtlichen Gemeinde Beit Eliyahu in Haifa.

Am Schabbat hielt die Gemeinde eine Sondersitzung ab, die „dem Gebet und der gegenseitigen Unterstützung als fassungslose und verletzte Gemeinde gewidmet” war. Die verlesene Ankündigung stützte sich auf die Bibelstelle:

 “Darum wollen wir mit Zuversicht vor den Thron unseres überaus gnädigen Gottes treten, damit wir Gnade und Erbarmen finden und seine Hilfe zur rechten Zeit empfangen.” (Hebräer 4:16)

 Ein Teil dieser Gnade und Barmherzigkeit wird von messianischen Juden im ganzen Land in Botschaften angeboten, die den “Schock, das Entsetzen und den Schmerz, den wir alle zusammen mit den Familien empfinden”, zum Ausdruck bringen.

Niemand kann jemals ganz begreifen, wie schwer diese Tragödie die beiden Familien getroffen hat.

Die Eltern von Daria haben ihre Tochter verloren, und ihre drei Kinder stehen ohne ihre Mutter und einen Vater da, der jetzt im Gefängnis sitzt.

Die Familie Litle sieht sich mit der Tatsache konfrontiert, dass ihr ältester, getaufter Sohn seine Frau ermordet hat.

Man kann sich kaum vorstellen, wie die drei jungen Mädchen darum kämpfen werden, einen Sinn im Leben zu finden, nachdem sie beide Elternteile durch so etwas verloren haben. Niemand kann jemals auf eine solche Tragödie vorbereitet sein oder sie begreifen. Die messianisch-jüdische Gemeinde in Israel versucht ihr Bestes, um den Familien und den drei überlebenden Mädchen, die noch lange Zeit Betreuung brauchen werden, etwas Trost und Unterstützung zu spenden. Möge Gott uns allen gnädig sein.

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3 Antworten zu “Messianisch-jüdische Gemeinde hat einen Mord in den eigenen Reihen zu verarbeiten”

  1. marie.luise.notar sagt:

    die hinterbliebenen KindeÁuch wenn ich als Frau verstehen kann, dass die Ehefrau sich scheiden lassen wollte, dass sie einen Streit angefangen hatte, wegen der schon wieder Trinkerei,
    so wäre doch ihre Aufgabe als christliche Ehefrau eine andere gewesen:
    Nachzulesen in Titus 2.4-5…sich dem Mann unterordnen und ihn lieben>>phil-ándros>>Freund ihres Mannes zu sein..In Zeiten wie diesen wird das aus weltlicher Sicht immer unpopulärer, das Wort Gottes ist aber ein zeitlos gültiges Wort und dieser Anspruch an Ehefrauen gipfelt in dem Schlussteil: damit das Wort Gottes nicht verlästert werde. Jesus selber erklärt das folgendermaßen: wer nicht täglich sein Kreuz auf sich nimmt, ist nicht wert mein Jünger zu sein.
    Aber als Brüder und Schwestern dieser Familie ist es UNSERE AUFGABE…für die Kinder zu beten und für den inhaftierten Mann, dass Gottes Gnade in dieser Familie Heilung schenken möge.

  2. rarie.moos sagt:

    Wie kann ein gläubiger Mensch in einem Nachtklub arbeiten???
    Das sind doch Orte die so jemand meiden sollte.

  3. One sagt:

    @ Marie.Luise.Notar

    Er schubste sie, dabei hat er ihr versehentlich mit dem Hammer auf den Kopf geschlagen? Er wollte sie ja nicht umbringen … .
    Die Aussagen des Mannes sind völlig unglaubwürdig, er brauchte zum „Frühstück“ einfach sein Bier und die liebende Ehefrau und die Kinder haben seine Trinkerei und Gewaltausbrüche mit hündischer Unterordnung liebend zu ertragen???
    Denken Sie wirklich, dass GOTT das von uns Frauen verlangt?
    Wenn ja, dann haben Sie IHN vollkommen falsch verstanden.
    Denn GOTT erwartet auch von Männern etwas. Sie sollten einmal Ihre Scheuklappen abnehmen.

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