Israel Heute Morgen – Demonstrationen, Straßenblockaden und Streiks

Demonstration der Feuerwehrmänner, Straßenblockaden und Proteste ultra-orthodoxer Juden gegen den Armeedienst und ein Streik der Krankenschwestern. Das ist der Alltag hier bei uns in Israel. Das Wetter: Deutlich kühler als in Deutschland.

von | | Themen: Guten Morgen

Guten Morgen liebe Leser!

Normalerweise konnte ich im Sommer bei meinen Bekannten in Deutschland immer „angeben“ wie heiß es hier bei uns in Israel ist. Doch seit einiger Zeit ist es umgekehrt. Immer wieder bekomme ich Fotos zugeschickt , auf denen neue Temperaturrekorde irgendwo in Deutschland festgehalten worden sind. Mit unseren bescheidenen 31 Grad, Grad, die heute zum Beispiel in Modiin erwartet werden, kann ich niemanden mehr beeindrucken, wenn in Berlin heute sagenhafte 38 und in meiner Heimatstadt Oldenburg satte 36 Grad erwartet werden. Immerhin wissen Sie jetzt, wie sich so eine Hitze anfühlt. Und wenn Ihnen der Sommer in Europa zu heiß ist, dann kommen Sie doch einfach nach Israel.

Und hier nun das Wetter für heute in Israel:

Teilweise bewölkt bis heiter mit für die Jahreszeit normalen Temperaturen. Folgende Höchsttemperaturen werden erwartet: Jerusalem 29 Grad, Tel Aviv 30 Grad, Haifa 28 Grad, Tiberias am See Genezareth 38 Grad, am Toten Meer 39 Grad, Beersheva 34 Grad, Eilat am Roten Meer 39 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist unverändert und liegt bei -213.98 m unter dem Meeresspiegel.

Hier bei uns war gestern wieder ein ganz normaler Alltag. Während sich die Regierung den Kopf darüber zerbricht, wie es mit der Hamas und den täglichen Feuern im Süden weitergehen soll (man überlegt, ob man mit der Hamas eine Vereinbarung treffen könne, Waffenstillstand oder eine längerfristige Regelung), demonstrierten gestern Mittag rund 200 Feuerwehrleute in Tel Aviv gegen den Chef der Feuerwehr und für bessere Arbeitsbedingungen. Ich war etwas überrascht, sind doch unsere Feuerkämpfer, wie sie in Israel genannt werden, seit Beginn des Feuerdrachen-Terrors im Mittelpunkt der Ereignisse an der Grenze zum Gazastreifen. Es gab Tage, an denen bis zu 20 Brände gelöscht werden mussten. Vor einigen Tagen hatten wir hier auf unserer Internetseite einen Artikel über amerikanische Feuerwehrmänner veröffentlicht, die ihren israelischen Kollegen im Süden unterstützen. Einer der amerikanischen Feurwehrmänner lobte die israelische Feuerwehr, die israelischen Feuerkömpfer würden eine hervorragende Arbeit leisten. Der Protest richtet sich gegen den Chef der israelischen Feuerwehr, Dedi Simchi. Er wird beschuldigt, auf Kosten der Arbetsbedingungen sparen zu wollen. So soll er sich weigern, neue Angestellte für den Telefonnotruf einzustellen, stattdessen sollen das die Feuerwehrleute selber übernehmen. Aber die haben doch auch so schon mehr als genug zu tun.

Demonstration der Feuerwehr, gestern in Tel Aviv

Dedi Simchi wird vorgeworfen, seit seinem Amtsantritt nur zu zerstören, was bis jetzt erreicht worden ist. Auch wolle er das Streikrecht der Feuerwehrleute abschaffen. Er wird beschuldigt, wie ein Diktator zu handeln. Auf der Demonstration, die offiziell angekündigt und von der Polizei genehmigt war, wurde unter anderem gesagt, dass man nicht den Rücktritt ihres Chefs fordere, sondern erwartet, dass er versteht, dass es einen Personalrat gibte, eine Gewerkschaft. Die Gewerkschaft fortdert, das noch vor dem Amtsantritt Simchis unterzeichnete Vereinbarungen ausgeführt werden. Ich hoffe sehr, dass sich dieser Streit nicht noch verschlimmert, denn wir brauchen unsere Feuerwehr, wir brauchen diese tapferen Menschen, die sich oft in Lebensgefahr begeben, um die Bürger vor einem Feuer zu schützen. Und in diesen Tagen brauchen wir sie mehr denn je.

Am späten Nachmittag kam es dann in Bnei Brak zu einer ganz anderen Demonstration, die nicht angemeldet und nicht genehmigt worden war. Hunderte von orthodoxen Juden der “Jerusalemer Gruppe” protestierten wie schon vor einigen Tagen in Jerusalem gegen die Festnahme eines Jugendlichen, der sich nicht am Rekrutierungsbüro gemeldet hatte. SIe kennen das ja schon. Die Proteste dieser Gruppe sind immer sehr heftig, es kam zu Straßenblockaden und Auseinandersetzungen mit der Polizei, die die Demonstranten mit Gewalt von der Straße holen musste. Da wurde dann wieder das berühmte “Stinkwasser” eingsetzt. Allerdings sceint das den Demonstranten nicht sonderlich gestört zu haben.

Gestern in Bnei Brak, Straßenblockaden, Stinkwasser und berittene Polizei

Leider glaube ich, dass wir noch viele dieser Demonstrationen sehen werden. So schnell wird hier keine für beide Seiten annehmbare Lösung gefunden werden. Allerdings glaube ich nicht, dass es gelingen wird, diese ultraorthodoxen Juden dieser Gruppe dazu zu bringen, irgendeinen Dienst in der Armee zu leisten. Wir sollten beginnen, an Alternativen zu denken. Vielleicht ein sozialer Dienst innerhalb der orthodoxen Gemeinschaft.

Und nun beginnt ein neuer Tag. Und auch heute wird wieder gestreikt werden. Diesmal sind es die Krankenschwestern und “Brüder”, die gegen die zunehmende Gewalt von Patienten gegen sie protestieren, Sie fordern die Durchführung eines von der Regierung beschlossenen Programms, verlangen aber auch einen Zuschuss des jährlichen Budgets. Und das ist der Grund des Streiks, man konnte sich gestern nicht darüber einigen. Worüber man sich natürlich einig ist,i ist, dass etwas getan werden muss- Vor eiigen Wochen wurde eine Krankenschwester von einem Flüchtling aus Eritrea niedergestochen und lebensgefährlich verletzt. Vor etwas mehr als einem Jahr wurde eine Krankenschwester von einem älteren Mann angezündet. In den Notaufnahmeräume kommt es immer wieder zu Handgreiflichkeiten seitens Familienangehöriger, die nicht genug Geduld haben. ALso, der heutige Streik der Krankenschwestern wird eigentlich von allen im Land unterstützt.

Und nun wünsche ich Ihnen einen angenehmen und nicht zu heißen Dienstag. Vielleicht gibt es ja doch noch irgendwo einen Ventilator zu kaufen. Ich schakte jetzt die Klimaanlage aus, es ist zu kalt. Machen Sie es gut.

Shalom aus Jerusalem!

Dov

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