Israel beginnt mit 4. Corona-Impfung

Lange Schlangen an den Teststationen, da Gesundheitsbeamte davor warnen, die Testkits könnten bald ausgehen; einige Experten halten die Herdenimmunität weiterhin für den einzigen Weg nach vorn

von Israel Heute Redaktion | | Themen: Coronavirus
Corona Impfung
Foto: Tomer Neuberg/Flash90

Israel hat Ende letzter Woche damit begonnen, eine vierte Dosis des COVID-19-Impfstoffs von Pfizer an Personen in Risikogruppen und an einige Krankenhausmitarbeiter zu verabreichen.

Es gibt immer noch eine breite Debatte darüber, ob eine vierte Impfung für die Allgemeinheit zu diesem Zeitpunkt notwendig ist oder nicht.

 

Lange Schlangen an den Teststationen

Erschwerend kommt die hochansteckende Omikron-Variante von COVID-19 hinzu, mit der sich nach Einschätzung von Experten bis zum Ende des Monats bis zu einem Drittel aller Israelis infizieren könnte.

Da sich die neue Variante nun rasch ausbreitet, werden Israelis in einem noch nie dagewesenen Tempo zu PCR- und Antigentests geschickt, was zu stundenlangen Wartezeiten an den Teststationen im ganzen Land führt.

Noch besorgniserregender ist, dass nach Angaben des Gesundheitsministeriums Israel bald keine COVID-19-Testkits mehr zur Verfügung stehen könnten, wenn sich der aktuelle Trend fortsetzt.

Selbst vollständig geimpfte Israelis müssen ein negatives Testergebnis vorweisen, wenn sie mit einer infizierten Person in Kontakt gekommen sind. Ungeimpfte oder Personen, deren “Grüner Pass” abgelaufen ist, müssen zwei negative Testergebnisse vorweisen, um eine Quarantäne zu vermeiden.

Am Samstag und Sonntag standen die Israelis stundenlang Schlange, um sich auf COVID-19 testen zu lassen. Aber das könnte bald unmöglich sein, da die Test-Kits ausgehen. Foto: Olivier Fitoussi/Flash90

Diskussion um Herdenimmunität

Hochrangige medizinische Berater des Premierministers sagen voraus, es werde in Israel sehr bald täglich 20 000 bis 30 000 Neuinfektionen geben und dass die Beschränkungen, mit denen frühere Infektionswellen eingedämmt wurden, nicht gegen Omicron wirken werden.

Irgendwann wird sich jeder, der sich anstecken kann, auch anstecken, sagen Experten wie Prof. Eran Segal vom Weizmann-Institut.

In seinem Bericht an das Kabinett vermied Segal den Begriff “Herdenimmunität”, aber andere Beamte wie der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Prof. Nachman Ash, verwendeten den Begriff.

“Wir werden größere Zahlen sehen. Wo wird es aufhören? Das ist schwer zu sagen. Der Preis für Herdenimmunität sind sehr viele Infektionen und das könnte am Ende der Fall sein. Die Zahlen müssen hoch sein, um Herdenimmunität zu erreichen, das ist möglich”, sagte Ash am Sonntagmorgen gegenüber Radio 103FM und fügte hinzu: “Wir wollen sie nicht durch Infektionen erreichen, sondern dadurch, dass viele Menschen sich impfen lassen.”

Was die Herdenimmunität bei dieser neuen Variante zu einer praktikablen Option macht, ist die Tatsache, dass der rasche Anstieg der bestätigten Infektionen nicht zu einem ähnlichen Anstieg der Krankenhauseinweisungen führt. Weit weniger Menschen erkranken ernsthaft an Omikron.

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