
Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett behauptete auf der Kabinettssitzung am Sonntag, vor kurzem seien zwei britische Kinder gestorben, nachdem sie sich mit der Omikron-Variante von COVID-19 infiziert hatten. Ein anschließender “Faktencheck” von Channel 12 News ergab, dass dies nicht der Wahrheit entspricht.
Channel 12 berichtete, die Behauptung sei sofort zweifelhaft gewesen, da die Weltgesundheitsorganisation letzte Woche erklärt hatte, die Omikron-Variante sei zwar hochgradig ansteckend, es habe aber bisher nirgendwo auf der Welt bestätigte Todesfälle im Zusammenhang mit dieser Variante gegeben.
Richtig ist, dass in Großbritannien ein starker Anstieg von Omikron-Infektionen zu verzeichnen ist.
In Israel gab es am Sonntag nur etwa 55 bestätigte Omikron-Fälle, aber auch hier steigen die Infektionsraten wieder an. Bennett macht dafür die Millionen von Israelis verantwortlich, die immer noch nicht vollständig geimpft sind.
Bislang haben rund 4,1 Millionen Israelis drei Dosen des COVID-19-Impfstoffs erhalten und gelten damit als “vollständig” geimpft und können einen “Grünen Pass” erhalten. Bei einem Treffen mit Gesundheitsbeamten in der vergangenen Woche soll Bennett diese Impfrate als “erbärmlich” bezeichnet und die israelischen Krankenkassen aufgefordert haben, “alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel” einzusetzen, um die Impfziele seiner Regierung zu erreichen.
Berichten zufolge schlug er auch harte Strafen für Israelis vor, die sich weiterhin weigern, sich impfen zu lassen, wie z. B. das Verbot, das Land zu verlassen, und sogar die Verhängung eines gezielten Lockdowns.
Siehe: Bericht: Israel stand kurz vor einer „Impf-Diktatur“
In einer am Sonntag von seinem Büro veröffentlichten Erklärung wies Bennett die Kritik an seiner Politik zurück.
“Der Grund, warum die Situation in Israel gut ist, ist, dass wir schnell und entschlossen gehandelt haben. Sie nennen das Übertreibung? Ich nenne das Verantwortung”, sagte der Premierminister. “Je mehr wir Israel vor dem Eindringen von Omikron in unsere Grenzen schützen, desto mehr können wir die Wirtschaft offen halten und die Fortsetzung des täglichen Lebens ermöglichen.”
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