Guten Morgen Israel – Wer ist schuld?

In den religiösen Medien ging schnell die Frage rum, wer denn nun Schuld am Ausbruch des Corona-Virus sei

von Hanna Ross | | Themen: Guten Morgen
Foto: Yonatan Sindel/Flash90

Boker Tov liebe Leser!

Das Corona-Virus macht auch vor den Religiösen nicht halt, ganz im Gegenteil, in Bnei Brak, in einer sehr dicht religiös besiedelten Gegend soll die Ansteckungsrate besonders hoch sein. Die Menschen leben halt in solchen Gebieten sehr eng aufeinander. Am Anfang der Krise hieß es, es dürfen sich nicht mehr als 10 Menschen in einem Raum aufhalten, na da haben wir ja gerade nochmal Glück gehabt, wir sind mit unserem 8 Kindern genau 10…

In den religiösen Medien ging schnell die Frage rum, wer denn nun Schuld sei an diesem Unglück. Die Perücken der Frauen seien zu lang und somit zu aufreizend, man würde schlecht über andere sprechen, die Jeschiwot und Synagogen sind geschlossen, Gott möchte anscheinend unser Gebet nicht hören… Es wird heftig gestritten, aber ich denke, man muss keine solche Situation abwarten um „Cheschbon Nefesch“ (Selbstkritik) zu machen, man sollte auch nicht nur an Jom Kippur in sich gehen und seine Taten überdenken, das kann man ruhig öfters mal tun, schadet nicht.

Am Freitagabend war ich kurz in unserem Wohnviertel unterwegs. Wir halten uns strikt an die Vorschriften, mein Mann verlässt nicht mal für das Gebet 3 x pro Tag das Haus. Es war sehr außergewöhnlich, auf jedem Parkplatz, Vorhof, Schulhof haben sich kleine Gebetskreise an der frischen Luft zusammengefunden, ca. um die 10 Mann. Von einem Balkon rief ein Mann: „Hast du schon einen Minjan (Gebetskreis, mindestens 10 Männer) zusammen?“, „Nein“ rief der Mann vom Balkon gegenüber „Ich bin in Quarantäne!“. Die meisten, die wir kennen, haben kein Problem in ihrer eigenen Familie, einen Gebetskreis auf die Beine zu stellen, die meisten haben einige Jungs und Schwiegersöhne, noch ein, zwei Nachbarn, kein Thema.

Gebet vor der geschlossenen Synagoge

In der Nacht zum Schabbat waren ich, mein Mann und zwei unserer Kinder noch spazieren, es war traurig, anzusehen, wie die sonst so beleuchteten und schönen Synagogen dunkel und verlassen waren. Arbeiten wir dran und hoffen wir, dass alles besser wird.

 

Das Wetter für heute in Israel

In Aschkelon schien gestern die Sonne

Meist bedeckt mit einem deutlichen Anstieg der Temperaturen. Für heute werden folgende Höchsttemperaturen erwartet: Jerusalem 20 Grad, Tel Aviv 22 Grad, Haifa 19 Grad, Tiberias am See Genezareth 25 Grad, am Toten Meer 26 Grad, Beersheva 26 Grad, Eilat am Roten Meer 29 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist um einen weiteren Zentimeter gestiegen und liegt jetzt bei –209.19 m unter dem Meeresspiegel, es fehlen nur noch 39 Zentimeter bis zur oberen Grenze! 

Mit dieser positiven Meldung vom See Genezareth wünsche ich Ihnen im Namen der gesamten Redaktion von Israel Heute einen angenehmen Montag. Bleiben Sie gesund.

Schalom aus Jerusalem!

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