Guten Morgen Israel – Corona Tage

Ausgerechnet jetzt, wo alle in die Supermärkte rennen und die Regale leeren, ging unser Kühlschrank kaputt.

von Anat Schneider | | Themen: Guten Morgen
Foto: Yossi Zamir/Flash90

Boker Tov liebe Leser!

Eines der ersten Dinge, die in Israel passieren, wenn es einen Notfall gibt, ist, dass die Bürger in die Supermärkte rennen und die Regale leeren. Sie füllen hysterisch den Kühlschrank und die Vorratsschränke mit trockenen und frischen Produkten, Konserven, Mehl, Öl und Zuckerwasser. Und bitte nicht die Pralinen und andere Süßigkeiten vergessen. Und bei der momentanen Coronakrise findet auch eine Jagt auf Toilettenpapier statt. Ich habe nicht vor, mich von der Panik anstecken zu lassen. Daher habe ich beschlossen, den Kühlschrank wie normal zu füllen, mit der Überzeugung, dass es im Land genügend Lebensmittelgeschäfte gibt, so wie es die Verantwortlichen versprochen hatten. Und daher kaufe ich im Supermarkt nur, was ich brauche und ich fühle mich wunderbar dabei.

Aber was?

Am Freitagmittag begann mein Kühlschrank alle möglichen seltsamen Geräusche zu machen. Da es nur einen Moment dauerte, bis der Sabbat begann, gab es niemanden, an den man sich wenden konnte. Ich sah auch kein Problem, außer die störenden Geräusche. Doch dann, am Schabbat Morgen, stelle ich fest, dass er aufgehört hatte, zu kühlen. Und das wohl schon seit längerer Zeit, denn die Temperatur im Kühlschrank betrug bereits 21 Grad! Alle Produkte im Gefrierfach waren aufgetaut. Aus dem Fach, wo ich den Käse und das Gemüse aufbewahre, kam ein sehr unangenehmer Geruch.

Ich befand mich in einer eigenartigen Situation. Während in den Nachrichten Bilder von Menschen gezeigt wurden, die tonnenweise Lebensmittel kauften, warf ich das verdorbene Essen weg. Ich fragte mich, was es bedeute, dass ausgerechnet der Kühlschrank aufhörte, zu arbeiten. Ob mir da jemand etwas sagen wollte? Ich war nicht in den Supermarkt gerannt, um dort hysterisch einzukaufen, hätte ich es tun sollen? Vielleicht bin ich einfach zu selbstsicher, was nicht in Zeiten wie diese passt? Warum sollte ein relativ neuer Kühlschrank in einem solchen Notfall nicht mehr funktionieren?

 

Am Sonntagmorgen fanden wir einen Techniker, der sich bereit erklärte, sich den Kühlschrank anzusehen. Er kam mit einer Maske im Gesicht, das sind die neuen Richtlinien. Alle schützen sich jetzt und halten Abstand, man gibt sich nicht mehr die Hände. Nach der Kontrolle des Kühlschranks war uns klar, dass nichts anderes zu tun war, als einen neuen Kühlschrank zu kaufen. Gerade jetzt, während der größte Teil Israels in den Häusern eingeschlossen ist.

Es gibt keine Schulen, keine Parks, Restaurants und Cafés und keine Veranstaltungen, es wird empfohlen, von zu Hause aus zu arbeiten. Ich fand mich zusammen mit meinem geliebten Partner auf der Suche nach einem Elektrofachgeschäft, das an solchen Tagen noch geöffnet hat und uns einen Kühlschrank verkaufen würde und uns diesen dann so schnell wie möglich liefern würde.

Wir fanden ein Geschäft im arabischen Dorf Abu Ghosh, kauften einen Kühlschrank und der Verkäufer versprach, dass wir ihn innerhalb weniger erhalten würden. Ich bin voller Hoffnung. Und dann werde ich, wie das ganze Volk Israel, wahrscheinlich einkaufen gehen und nachsehen, ob in den Regalen für mich noch etwas übrig geblieben ist.

 

Bitronot Ruhama im Süden

Und hier noch das Wetter für heute in Israel:

Meistens bedeckt mit einem weiteren Rückgang der Temperaturen. Für die Jahreszeit zu kühl. Am Vormittag kann es noch zu vereinzelten Regenschauern vom Norden bis zum nördlichen Negev kommen, danach wird der regen nachlassen. Es kann etwas windig werden. Für heute werden folgende Höchsttemperaturen erwartet: Jerusalem 9 Grad, Tel Aviv 16 Grad, Haifa 14 Grad, Tiberias am See Genezareth 18 Grad, am Toten Meer 21 Grad, Beersheva 15 Grad, Eilat am Roten Meer 20 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist um einen weiteren weitere zwei Zentimeter gestiegen und liegt jetzt bei –209.44 m unter dem Meeresspiegel, es fehlen nur noch 64 Zentimeter bis zur oberen Grenze!

Im Namen der gesamten Redaktion von Israel Heute wünsche ich Ihnen einen angenehmen Tag und viel Gesundheit.

Schalom aus Jerusalem!

 

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