
Nehmen wir einmal an, Juden leben unter palästinensischer Besatzungsmacht und müssen sich gegen eine fremde Herrschaft im Land wehren. Wären für sie Terroranschläge im jüdischen Befreiungskampf ein legitimes Mittel, um die palästinensischen Besatzer zu vertreiben? Würden Juden palästinensische Zivilisten mit Messern, Äxten, Maschinengewehren oder Sprengstoffgürtel attackieren, wie es bei den Palästinensern heute üblich zu sein scheint? Über diese Frage stolperte ich kürzlich während einer Diskussion mit meinem jüngsten Sohn und meiner Frau Anat.
Nein, ich persönlich denke nicht, dass wir als Volk unsere Feinde auf diese grausame Art und Weise behandeln würden, erst recht nicht Zivilisten. Ich denke, jedes Volk hat seinen Charakter, seine Denkweise und seine Mentalität. In der jüdischen Geschichte gibt es vielleicht viele Gründe sich über Juden zu ärgern und das ist legitim. Aber keiner kann dem jüdischen Volk nachsagen, dass es seine Religion anderen Völkern aufgezwungen hat, so wie es das Christentum und der Islam machte. Keiner kann Juden nachsagen, andere Völker aus Lust und Laune heraus erobert zu haben. Keiner kann Juden nachsagen, andersgläubige Menschen verfolgt zu haben. Keiner kann Juden nachsagen, jemals einen organisierten Terror gegen ein anderes Volk verübt zu haben.
Das palästinensische Terrormuster in all seinen Variationen ist der jüdischen DNA fremd. Wenn Israel wirklich so brutal wäre, dann würde dies auch im israelischen Sicherheitssystem zum Ausdruck kommen. Zudem sehen wir in den letzten Jahren, dass nicht einmal unbewaffnete Palästinenser Angst vor israelischen Soldaten und Polizisten haben und sich oft mit ihnen anlegen. Dies würde sich kein Palästinenser in einem arabischen Nachbarstaat wagen. Das ist sowohl ein gutes als auch ein schlechtes Zeichen. Die Palästinenser verstehen, dass Israelis im Vergleich zu anderen arabischen Völkern barmherzig sind, aber andererseits wird dies auch als eine Schwäche Israels interpretiert und missbraucht. Darüber hinaus wird in Israel das Leben verherrlicht und nicht der Tod. Auf der palästinensischen Seite werden Menschen mit dem Versprechen und Glauben in den Tod geschickt, dass sie als Märtyrer erlöst werden, wenn sie Juden töten. Ein grausames Format, das in der jüdischen Denkweise nicht existiert.

Auch wenn nicht alle Palästinenser damit einverstanden sind, so sind es die radikalen Islamisten in ihrer Gemeinschaft, die den politischen und geistlichen Ton gegen Israel bestimmen. Und dies ist dem jüdischen Charakter fremd.
Und wer Israels Soldaten als staatlichen Terror betrachtet, hat keine Ahnung, wovon er redet. Wenn wir genauso grausam wären, wäre der Konflikt schon längst vergessen. Hätte das Hamasregime Saddam Hussein, Muammar Qaddafi oder Baschar el Assad als Gegner, dann wäre der Gazastreifen schon längst dem Erdboden gleich gemacht worden. „Aber glücklicherweise haben sie Israel als Feind.“ Dies sagen mir meine palästinensischen Freunde, die mit uns in Frieden leben wollen.
Kein anderes Volk hat in seinem eigenen Heimatland mehr unter fremder Herrschaft gelebt, als das Volk Israel: Während des Ersten und Zweiten Tempels unter babylonischer und römischer Herrschaft und später bis zur Erscheinung des Islam unter byzantinischer Herrschaft. Danach lebten Juden unter islamischer Herrschaft, dann folgten die Seldschuken, die Kreuzritter, die Mamelucken, osmanischen Türken und die Briten als letzte Fremdherrschaft vor der Staatsgründung Israels 1948. Der Name des Landes wurde nach Laune des jeweiligen Herrschers geändert. Aufstände und Widerstände gegen die Römer sind Teil der Geschichte. Ein letzter Widerstand gegen die Römer endete auf der Bergfestung Masada mit dem Massenselbstmord von knapp tausend Juden. Dies wurde zum Symbol der Freiheit des jüdischen Volkes im eigenen Land.
Jesus lebte unter römischer Besatzung im Land und der Kern in seiner frohen Botschaft war zuerst Liebe unter den Menschen im Volk. Ein blinder Hass auf Römer war kein Thema. Jesus predigte seinen jüdischen Geschwistern in Galiläa von einer Feindesliebe und dies prägte sich aus meinem Verständnis auf das Volk Israel aus und kommt bis heute zum Ausdruck.
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