
Was vorgestern in der Palästinenserstadt Dschenin abgelaufen ist, ist nicht nur ein weiterer blutiger Konflikt zwischen Israels Streitkräften und palästinensischen Terroristen. Das Flüchtlingslager in Dschenin ist zum Außenposten der iranischen Achse hinter der Feindeslinie geworden, also innerhalb Israels. Als solches muss Israel diese Terrorbasis im Herzen des Landes bekämpfen. Und das nur zehn Kilometer südlich von Afula am Berg Tabor.
„Alle Optionen sind offen“, hat gestern Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu nach dem blutigen Terroranschlag neben der jüdischen Siedlung Eli in Samaria gesagt. Was genau er damit meinte, hat er nicht gesagt, aber alle verstehen, dass Israels Sicherheitskräfte in Nordsamaria mit einer neuen Taktik eingreifen müssen.
Eine größere Operation liegt in Dschenin und Nablus auf dem Tisch. 28 Israelis wurden in hundert Terroranschlägen seit Anfang des Jahres von palästinensischen Terroristen ermordet. 300 geplante Anschläge wurden gemäß israelischen Sicherheitsquellen vereitelt, der israelische Sicherheitsdienst Schin Bet warnt vor 180 möglichen Terroranschlägen. Auch wenn die israelische Armee eine Operation gegen die iranischen Terrorbasen in Dschenin startet, wird die Zahl der einzelnen Terroranschläge und Überfälle wie gestern im biblischen Kernland Judäa und Samaria steigen. In bestimmter Weise könnte die palästinensische Autonomiebehörde in Ramallah die Gemüter auf der palästinensischen Seite beruhigen, aber Israels nationalreligiöse Koalition in Jerusalem kooperiert nicht mit Ramallah.

Die Realität im Norden Samarias verändert sich vor unseren Augen. Wenn früher der Einzug israelischer Sicherheitskräfte nach Dschenin nur mit geringem Feuer und Widerstand beantwortet wurde, so müssen sich Israels Streitkräfte heute mit großen improvisierten Sprengstoffkörpern und anderen Hinterhalten auseinandersetzen. Der palästinensische Widerstand und ihre taktischen Fähigkeiten gegen Israels Soldaten in Dschenin sind drastisch gestiegen. Schon vor etlichen Monaten haben wir in unserem Telegram-Kanal gewarnt, dass sich Israels Taktik der TikTok Szene anpassen muss. Täglich werden wir von Videos und TikTok Filmen überflutet, wie und wo israelische Soldaten in den Palästinenserdörfern oder Städten, mit Jeeps oder zu Fuß unterwegs sind.
🇵🇸 #Palestine || Israeli Media: 7 Israeli soldiers were injured in Jenin today. 19.6.23 pic.twitter.com/BTynBWFdog
— stand with palestine (@standpalestine_) June 19, 2023
Die palästinensische Bevölkerung hat sich zu einem äußerst effektiven Frühwarnsystem für Terroristen entwickelt. Wenn sie israelische Soldaten in ihrer Nachbarschaft sehen, zücken sie schnell ihre Mobilgeräte und filmen das Geschehen vom Küchenfenster oder Balkon aus. Sogenannte “verdeckte” Operationen Israels zur Ergreifung oder Tötung palästinensischer Terroristen werden live in den palästinensischen Medienkanälen übertragen. Oft verzichten wir darauf, unseren Lesern die grausamen Fotos und Videos von Schießereien und getöteten Terroristen zu zeigen, die in den sozialen Netzwerken zum viralen Hit geworden sind.
Isra’eli raids on #jenin in the occupied territories at dawn hour 6/19/2023 pic.twitter.com/8saXarD2v0
— Falasteen (@falastineisme) June 19, 2023
Diese Filme gehen viral in den palästinensischen Netzwerken. Sie verraten Israels Taktik und warnen damit die Terroristen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die israelischen Konvois mit Sprengstoffkörpern und anderen Hinterhalten überrascht werden, wie kürzlich in Dschenin.
Palestinian freedom fighters detonated an improvised explosive device in an Israeli military jeep during the Israeli military raid on Jenin refugee camp north of the occupied West Bank, this morning.#IsraeliTerrorism #IsraeliApartheid pic.twitter.com/NWsLZf6biW
— Palestinian Eve Network+🇵🇸 (@PalEvePlus) June 19, 2023
Was machen diese Terrorgruppen eigentlich? Sie versuchen die Handlungsfreiheit der IDF innerhalb der Stadt Dschenin zu beschränken und die Soldaten davon abzuhalten, gesuchte Terroristen zu verhaften. Sie zielen darauf ab, eine Gleichung aufzustellen, die Israel dazu zwingt, zweimal darüber nachzudenken, ob es sich lohnt in die Hölle einzudringen und Tote mit einzukalkulieren. Der Iran finanziert den Islamischen Dschihad in Dschenin, aber auch den der Hamas, um Israel in eine Hölle zu ziehen. Dies kommt zusammen mit der Hetze in den palästinensischen Netzwerken, die Hass in die Köpfe der jungen Palästinenser pumpen, um Juden zu erschießen. Terroristen wissen ganz genau, dass sie bei Anschlägen nicht lebendig davon kommen. Sie machen das mit dem vollen Verständnis, ihr Leben auf dieser Erde zu verlassen und die versprochenen 72 Jungfrauen im Himmel zu treffen.
Today in the city of Jenin, armed suspects fired toward IDF forces from inside a mosque.
Places of worship are for prayer, not to be taken over by armed gunmen. pic.twitter.com/i0aTZVE2Lx
— Israel Defense Forces (@IDF) June 19, 2023
Aber die Rolle der israelischen Armee, einschließlich des Sicherheitsdienstes Schin Bet, der Polizei und anderen Spezialkräften besteht darin, angesichts der Terrorwarnungen diese dringend zu vereiteln, bevor sie wie gestern im biblischen Kernland ausgeführt werden und proaktiv zu handeln, um den Terrorismus zu vereiteln. Genau das ist heute passiert. Die Terroristen bilden Terrorfestungen mit Fallen und dies erfordert von der IDF, kreativ zu sein, überraschend und schneller zu agieren und stärker einzudringen, um den Untergrabungsversuch der Terroristen zu brechen. Wenn die IDF bisher auf eine bestimmte Art und Weise gehandelt hat, erfordert diese neue Realität ein anderes, vielleicht turbulenteres Handeln und den Einsatz größerer Streitkräfte neben raffinierteren Operationen. Israels rechtsnationale Regierungskoalition muss eine mutige Entscheidung treffen, denn während ihrer Amtszeit steigt der Terror im Land und das passt nicht zu den Versprechen, die sie ihren Wählern und dem Volk Israel gaben.
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