Die Hamas und ihre leeren Worte

Nichts wurde bombardiert und die Palästinenser fühlen sich machtlos und ohne eine wirkliche Antwort auf Israels blauweißen Fahnenmarsch in Ostjerusalem.

von Aviel Schneider | | Themen: Gaza
Yehya Al-Sinwar, Chef der palästinensischen islamistischen Hamas-Bewegung im Gazastreifen, spricht am 15. April 2023 bei einer Kundgebung anlässlich des jährlichen Al-Quds-Tags (Jerusalem-Tag) in Gaza. Foto von Atia Mohammed/Flash90
Yehya Al-Sinwar, Chef der palästinensischen islamistischen Hamas-Bewegung im Gazastreifen, spricht am 15. April 2023 bei einer Kundgebung anlässlich des jährlichen Al-Quds-Tags (Jerusalem-Tag) in Gaza. Foto von Atia Mohammed/Flash90

Der Fahnenmarsch in Jerusalem ist hinter uns und keine Raketen wurden auf Jerusalem abgeschossen. Ein Journalist aus Gaza nach dem gestrigen Fahnenmarsch in Jerusalem: „Wenn eine Reaktion der Hamas mit Raketen auf den Fahnenmarsch die Zerstörung des Gazastreifens bedeutet und keine Reaktion der Hamas auf Israel, eine Demütigung ist, so schlage ich vor zu schweigen.“

Die Fahnenparade und die Art und Weise, wie sie gestern stattfand, lösten angesichts der Drohungen hochrangiger Hamas-Funktionäre und der anderer Fraktionen bei vielen Palästinensern ein tiefes Gefühl der Frustration und Hilflosigkeit aus. Und dies ist besonders in den sozialen Medien deutlich zu erkennen.

Diese politische Karikatur macht heute Morgen in den palästinensischen sozialen Medien die Runde. Die Hamas, die sich so sehr damit brüstet, der „Verteidiger Jerusalems“ gegen die verhassten Zionisten zu sein, wird verspottet, weil sie während des gestrigen massiven israelischen Flaggenmarsches nichts unternommen hat. Der Karikatur zufolge war die Hamas zu sehr von Aktentaschen voller Dollars abgelenkt, die ihr von Katar übergeben wurden, um zu bemerken, dass die Juden „Jerusalem stehlen“.

Und noch mehr zum gleichen Thema: Heute sollten die Palästinenser im Gazastreifen die katarische Spende von je 100 US-Dollar erhalten, diese wurde jedoch auf einen unbekannten Zeitpunkt verschoben. Morgen wird erwartet, dass der katarische Botschafter in Gaza eintrifft und vielleicht dann den neuen Termin festlegt. Fatah-Anhänger machen sich über die Hamas lustig, weil die nicht ausgezahlten Spenden aus Katar die Hamas daran hindert, ihre Drohungen wie Raketenangriffe auf Israel  wahr zu machen. „Die Zionisten haben heute die Al-Aksa-Moschee geschändet – Hamas sind Sklaven des Dollars geworden“.

Palästinenser erhalten in einem Postamt in Rafah im südlichen Gazastreifen ihre Finanzhilfe als Teil einer von Katar bereitgestellten Hilfe. Photo by Abed Rahim Khatib/Flash90
Palästinenser erhalten in einem Postamt in Rafah im südlichen Gazastreifen ihre Finanzhilfe als Teil einer von Katar bereitgestellten Hilfe. Foto von Abed Rahim Khatib/Flash90

Ein bekannter palästinensischer Journalist aus dem Gazastreifen, der infolge von Drohungen seitens Hamas aus Gaza fliehen musste, schrieb heute Morgen: „Diejenigen, die jedes Mal vom Gazastreifen ein Eingreifen fordern, um Palästina und Jerusalem zu schützen, verlangen von der Hamas und Gaza mehr als die Hamas den Palästinensern bieten kann. Der Gazastreifen ist nur ein kleines und armes Land, das belagert wird und Teil des besetzten Heimatlandes ist. Israel ist dagegen ein Land mit nuklearen Fähigkeiten. Die Logik besagt, dass Gaza nur das leisten soll, was es bieten kann. Wir müssen das leere Gerede von Angeberei, Gotteslästerung und leeren Worte reduzieren. Jeder kennt jeden in Gaza, wir kennen die Wahrheit im Gazastreifen, aber trotzdem blasen wir alles auf und spielen etwas, was wir nicht sind. Diejenigen, die ständig etwas von Gaza fordern, sollten an der Seite der Bewohner von Gaza stehen und nicht gegen sie. Versuchen Sie, es ihnen leicht zu machen und ihnen nicht im Namen des Heimatlandes und der Religion ihr Geld zu stehlen.“

Einwohner Gazas am 14. Mai 2023 stehen vor den Trümmern eines Hauses, das bei den jüngsten Kämpfen zwischen Israel und Gaza durch israelische Luftangriffe zerstört wurde. Foto von Atia Mohammed/Flash90
Einwohner Gazas am 14. Mai 2023 stehen vor den Trümmern eines Hauses, das bei den jüngsten Kämpfen zwischen Israel und Gaza durch israelische Luftangriffe zerstört wurde. Foto von Atia Mohammed/Flash90

Nachdem die Hamas und ihre Terrorverbündeten in den letzten Tagen versucht hatten, die unausgesprochenen Drohungen gegen den Flaggenmarsch in Jerusalem in den palästinensischen Propagandakanälen anzuheizen, ist heute deutlich geworden, dass alle führenden Hamas Politiker wie verschwunden sind. Nichts ist passiert. Die Farben Blau und Weiß dominierten gestern in den palästinensischen Kanälen und Netzwerken. Nichts wurde bombardiert und die Palästinenser fühlen sich machtlos und ohne eine wirkliche Antwort auf Israels blauweißen Fahnenmarsch in Ostjerusalem.

Der Vorsitzende des Hamas Politbüros Ismail Haniya gab eine Erklärung ab, die das Hamas-Narrativ darstellte, mit dem er versuchte die mangelnde Reaktion auf die israelische Politik in Jerusalem zu erklären: „Die Bereitschaft der zionistischen Einheit von Norden bis Süden, die Fahnenparade zu schützen, zeigt die fragile Sicherheitslage, in der sich Israel befindet. Der Kampf mit dem Feind geht weiter und unsere Nation wird die Rechnung nur durch die Befreiung des gesamten Landes begleichen. Die Schließung der Straßen Jerusalems deutet auf die Angst der Siedler hin.“

Die Straßen wurden jedoch nicht wegen einer Terrorgefahr geschlossen, sondern wegen der Parade, aber die Hamas nutzte dies als eine Ausrede, nicht mit Raketen reagiert zu haben. Unter den Palästinensern ist eine steigende Hilflosigkeit zu sehen, denn ihre Führer sind nur am Reden.

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