
Es war Ostersonntag, der 19. April 1903. Fünfzigtausend Juden waren den Pogromen von Kischinew zum Opfer gefallen. Haim Nachman Bialik, einer der größten hebräischen Literaren seiner Zeit, wurde zu den Überlebenden geschickt, um sie zu interviewen. Was er sah, traf ihn in Mark und Bein. „Die Zunge eines zweijährigen Jungen war ihm am lebendigen Leib abgeschnitten worden. Einem jungen Mann hatte man ein Auge herausgerissen. Er flehte um sein Leben und bot 60 Rubel. Der Anführer des Mobs nahm das Geld und riss ihm auch das andere Auge heraus, mit den Worten „Du wirst nie mehr ein christliches Kind anschauen…“
Bialik konnte seinen Bericht nicht fertigstellen. Stattdessen schrieb er, was bei vielen als das einflussreichste jüdische Gedicht seit der Bibel und als Inspiration für modernen Zionismus gilt. Das Werk unter dem Titel „In der Stadt des Tötens“ bringt seine Wut über die mordende Meute aber auch überraschenderweise über die Juden selbst zum Ausdruck.
In dem Gedicht erzählt Bialik, wie eine Gruppe Kosacken jüdische Frauen vergewaltigt, während ihre...
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