
Der umstrittene Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir war für viele rechte Wähler ein Hoffungsträger für eine positive Veränderung in Israel. Nun ist er über ein Jahr im Amt, aber viel erreicht hat er scheinbar nicht. Das scheint ihm auch bewusst geworden zu sein, denn sein Besuch bei einem Trainingslager der Polizei, in Uniform, kann nur als Marketing-Event interpretiert werden.
Nach Veröfffentlichung der Bilder von Ben-Gvirs Besuch begann in den israelischen sozialen Medien eine Flut von Witzen über den „großen General“. Hier einige Kostproben:
Historische Momente mit dem Sicherheitsminister:
Vielleicht wäre Ben-Gvir ein erfolgreicher General in der sowjetischen Armee gewesen:
הכי מדוייק זה ללא מילים. (בינה מחאתית) pic.twitter.com/eGo9NWX9FX
— Ami Dror 🇮🇱 עמי דרור (@AmiDror) August 2, 2023

Hat sich Ben-Gvir vor dem Armeedienst gedrückt?
Ein häufiger Vorwurf in den sozialen Medien ist, er habe nicht in der Armee gedient. Die Vereinigung israelischer Soldaten „Brothers in Arms“ behauptete sogar, er habe sich vor dem Dienst in der Armee gedrückt, wofür Ben-Gvir sie jedoch verklagte.
Ben-Gvirs Anwalt erklärte damals, warum der Sicherheitsminister nicht in der Armee diente:
“Als mein Mandant zu einem Vorstellungsgespräch im Rekrutierungsbüro erschien, wurde er über seine politischen Ansichten befragt. Schließlich wurde beschlossen, ihn nicht zu rekrutieren, und obwohl mein Mandant vor dem Rekrutierungsbüro in den Hungerstreik trat und seine Mutter – eine Offizierin in der IDF – den damaligen Generalstabschef kontaktierte, erhielten sie keine Antwort”, schrieb der Anwalt. “Ich kenne niemanden sonst, der bereit war, solche Anstrengungen zu unternehmen, um sich zu verpflichten. Darf man eine solche Person als ‘Drückeberger’ bezeichnen?!”
Ben-Gvirs Verbindungen zu Rabbi Kahane
Im Alter von 16 Jahren begann Ben-Gvir, mit Meir Kahanes rechtsextremer Kach-Partei zusammenzuarbeiten und diente dort als Jugendkoordinator. Ben-Gvir behauptet, er sei aufgrund seiner Verbindung zu dieser Partei vom Militärdienst ausgeschlossen worden.
Die Kach-Partei wurde 1994 als terroristische Vereinigung verboten, nachdem Baruch Goldstein, ein Anhänger der Bewegung, 20 Palästinenser am Grab der Patriarchen ermordet hatte und von manchen Mitgliedern der Partei als “Held” bezeichnet wurde. Ben-Gvir wurde in jenem Jahr 18 Jahre alt, das Alter der Einberufung.
Nicht alle Witze über Ben-Gvir sind also gerechtfertigt. Allerdings müssen Witze nicht unbedingt ganz korrekt sein und ein kleiner, pummeliger Sicherheitsminister, der vielleicht zum ersten Mal eine Uniform trägt, ist sicherlich ein gutes Modell für unsere israelischen Fotokünstler.

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