Abel-Preis für Mathematik an Professor aus Jerusalem

Zwei jüdische Professoren teilen sich den Preis

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Die Norwegische Akademie der Wissenschaft hat zwei jüdischen Professoren den Abel Preis für Mathematik verliehen. Die Regierung Norwegens hat den Abel Preis 2001 ins Leben gerufen, um Mathematikern ein Äquivalent des Nobelpreises zu verleihen und mit diesem Preis kommt ein Geldsegen in Höhe von 7,5 Millionen norwegischen Kronen (über 500.000 Euro) einher.

Diesen Geldpreis teilen sich die Professoren Hillel Fürstenberg von der Hebräischen Universität in Jerusalem und Gregory Margulis von der Yale Universität in den USA für „für Pionierarbeit beim Einsatz von Methoden aus Wahrscheinlichkeit und Dynamik in Gruppentheorie, Zahlentheorie und Kombinatorik“.

“Fürstenberg und Margulis haben die mathematische Welt durch ihren genialen Einsatz wahrscheinlichkeitstheoretischer Methoden und des Random Walk (deutsch zufällige (stochastische) Irrfahrt) zur Lösung schwieriger Probleme in verschiedenen Bereichen der Mathematik verblüfft”, so Hans Munthe-Kaas, Vorsitzender des Abel-Komitees. “Sie haben die traditionelle Mauer zwischen reiner und angewandter Mathematik niedergerissen”, fuhr er fort, “und eine Fülle neuer Ergebnisse eröffnet … mit Anwendungen für die Kommunikationstechnologie und Informatik.”

Fürstenberg wurde 1935 in Berlin geboren. Seine Familie floh 1939 aus Nazideutschland und ließ sich in den USA nieder. Bereits als Student entwickelte Fürstenberg einen Ruf als vielversprechender Mathematiker. Als er eine seiner frühesten wissenschaftlichen Arbeiten veröffentlichte, kursierten Gerüchte, dass „Fürstenberg“ kein Individuum, sondern ein Pseudonym für eine Gruppe von Mathematikern sei. Wie könnte es sein, dass eine Person Ideen aus so vielen verschiedenen Bereichen ziehen kann?

Nach dem Unterrichten an mehreren führenden amerikanischen Universitäten, darunter Princeton, M.I.T. und der University of Minnesota zog Fürstenberg 1965 nach Israel, um sich dem Einstein Institut der Mathematik an der Hebräischen Universität anzuschließen. Dieser Schritt trug dazu bei, Israel als Weltzentrum für Mathematik zu etablieren und Fürstenberg gewann 1993 den Israel-Preis und 2007 den Wolf-Preis.

Wie Fürstenberg wurde auch der in Russland geborene Margulis von klein auf als genialer Mathematiker erkannt. Als Jude in der Sowjetunion konnte Margulis jedoch keinen Arbeitsplatz an der Moskauer Universität finden. Schließlich wanderte er in die USA aus und begann an der Yale University zu arbeiten. Aufgrund des Altersunterschieds zwischen ihnen von zehn Jahren und der Reisebeschränkungen in der Sowjetunion arbeiteten die beiden Preisträger nicht offiziell zusammen, beeinflussten jedoch die Arbeit des anderen.

Fürstenberg und Margulis haben gemeinsam Random WalkTechniken entwickelt, ein wichtiger Teil der Wahrscheinlichkeitstheorie. Dabei bestehen Random Walks aus zufällig aufeinanderfolgenden Schritten und durch die Techniken der beiden Professoren wurde es möglich verschiedene bisher ungelöste mathematische Probleme zu lösen.

Es ist das typisch jüdisch/israelische Denken, das auch für den Erfolg so vieler Hightech Unternehmen des heiligen Landes verantwortlich ist. Es wird immer nach neuen Lösungen für alte Probleme gesucht und dabei ist ein fachübergreifender Ansatz, wie ihn die beiden Wissenschaftler gezeigt haben, besonders wichtig. Auch die Kippa auf dem Kopf von Professor Fürstenberg, die ihn als gläubigen Juden erkennbar macht, kann vielleicht dazu beitragen das alte Dogma der Unvereinbarkeit von Religion und Wissenschaft aufzubrechen.

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