Washington mit lächerlicher und bedenklicher Reaktion auf Itamar Ben Gvir

Unterscheidet sich das Engagement des feurigen israelischen Ministers für das Leben und die Interessen Israels wirklich so sehr vom Verhalten der USA?

von Ryan Jones | | Themen: USA
Itamar Ben-Gvir spricht nur aus, was die meisten Israelis denken. Foto von Yonatan Sindel/Flash90

Washington und viele in Israel sind verärgert, weil der Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, gestern sagte, dass die Sicherheit der Juden Vorrang vor der Bewegungsfreiheit der Araber in Judäa und Samaria habe.

Mit anderen Worten: Wenn neue Sicherheitsmaßnahmen die Bewegungsfreiheit palästinensischer Araber einschränken, dann soll es so sein.

Das Weiße Haus nannte die Position “rassistisch”.

In Wirklichkeit sagen sie aber das Gegenteil: Dass die arabische Bewegungsfreiheit die jüdische Sicherheit übertrumpft. Wenn ein paar Juden sterben müssen, damit die Araber nicht belästigt werden, dann soll es so sein.

Und natürlich übersehen sie dabei die Wurzel des Problems: die arabische Gewalt gegen Juden. Wenn das aufhören würde, dann gäbe es Sicherheit für Juden und Bewegungsfreiheit für Araber.

In den letzten Monaten hat die palästinensisch-arabische Gewalt gegen Juden in Judäa und Samaria im Allgemeinen und die tödlichen Schießereien im Besonderen stark zugenommen. Die israelische Führung sprach von einer neuen und beträchtlichen Terrorwelle und bezeichnete den Iran als treibende Kraft hinter dieser Eskalation. In einem Interview mit Channel 12 News, das selektiv so geschnitten wurde, dass Ben-Gvir wie ein Rassist klingt, forderte der Minister strengere Restriktionen für Palästinenser, bis die Gewalt aufhört oder unter Kontrolle gebracht ist.

“Mein Recht auf Leben kommt vor ihrem Recht auf Bewegungsfreiheit”, betonte Ben-Gvir. Später stellte er auf Twitter klar, was er genau gesagt hatte, und zwar alles, nachdem die Medien ihn als fanatisch und unvernünftig dargestellt hatten.

Der Punkt ist jedoch, dass Ben-Gvirs Äußerungen eine Reaktion waren. Und wenn man mit einer Reaktion nicht zufrieden ist, ist es immer am besten, sich zuerst anzuschauen, was diese Reaktion ausgelöst hat, um festzustellen, ob die Reaktion berechtigt ist oder nicht.

Aber man sollte Logik nicht auf Politik und Diplomatie anwenden.

Dies ist eines der Hauptprobleme, die Washington jahrzehntelang daran gehindert haben, einen für die Israelis akzeptablen Plan vorzulegen. Die Sicherheitsbarriere für das Westjordanland ist ein perfektes Beispiel dafür. Niemand, weder Israeli noch Palästinenser, mag diese Barriere, insbesondere die Teile, die buchstäblich eine Betonmauer sind, wie z. B. dort, wo sie Jerusalem von Bethlehem trennt. Sie ist ein Schandfleck, und für die Bewohner von Bethlehem hat sie sich nachteilig auf ihre Lebensbedingungen ausgewirkt. Aber sie hat auch funktioniert. Die Selbstmordattentate in Jerusalem gingen drastisch zurück, nachdem Israel Terroristen daran gehindert hatte, vom benachbarten Bethlehem aus in die Stadt zu gelangen. Jüdische Leben wurden auf Kosten der Bewegungsfreiheit und des wirtschaftlichen Wohlstands auf palästinensischer Seite gerettet. Und man wird nicht viele Israelis finden, die bereit sind, sich dafür zu entschuldigen.

Das Weiße Haus, zumindest die derzeitige Regierung, ist der Meinung, dass sich Israel für Maßnahmen zur Terrorismusbekämpfung entschuldigen sollte, die sich negativ auf die palästinensische Bevölkerung auswirken. Und in diesem Punkt ist es gänzlich verlogen.

Ich habe mir in letzter Zeit die Jack Ryan-Serie auf Amazon angesehen. Es fällt mir auf, wie oft die amerikanischen Charaktere in der Serie die überragende Bedeutung amerikanischer Interessen und insbesondere amerikanischer Leben betonen. In diesem Umfeld ist es das größte Tabu für einen Regierungsbeamten, amerikanisches Leben zu riskieren oder in Gefahr zu bringen. Und in Anbetracht der Art und Weise, wie amerikanische Politiker im wirklichen Leben sprechen, scheint es, dass die Serie dieses Detail korrekt wiedergibt.

Warum sollte Washington von Israelis ein anderes Verhalten erwarten? Ben-Gvir ist keine Anomalie. Er spricht einfach das aus, was die meisten anderen Israelis denken: Dass es nichts schlimmeres gibt, als israelische Leben zu riskieren oder in Gefahr zu bringen. Dass der Schutz israelischer Interessen und israelischer Leben alle anderen Überlegungen übertrifft.

Wenn die USA als Friedensvermittler und als Freund ernst genommen werden wollen, können sie nicht mit zweierlei Maß messen. Den Israelis geht es um ihre Interessen und ihr Leben genauso wie den Amerikanern um das ihre.

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5 Antworten zu “Washington mit lächerlicher und bedenklicher Reaktion auf Itamar Ben Gvir”

  1. Serubabel Zadok sagt:

    Die momentane, amerikanische Regierung ist nur um die eigene Sicherheit für Amerika besorgt, nicht so sehr um die Sicherheit Israels. Es ist traurig, dass sich Amerika überhaupt in den Aspekt der israelischen Sicherheit einmischt und jemand von den Juden als Rassist darstellt, der sich nur für die Sicherheit in Israel einstellt. Biden und seine Regierung sind ganz offensichtlich Antisemiten.

  2. Serubabel Zadok sagt:

    #für die Sicherheit in Israel, Judäa einsetzt#

  3. j-glaesser sagt:

    1991 – als ich das erste mal in Jerusalem war, gab es zwischen Hebron / Bethlehem und Jerusalem relativ offenen freien und sehr hoch frequentierten Straßenverkehr von palästinensischen Arabern. Warum hat sich das bis heute Schritt für Schritt zum negativen verändert – allein durch die Politik / Verhalten der Palästinenser (Verstärkung des Terrorismus, Forderung das alle ‘Flüchtlinge’ zurückkehren können, Boykottbewegung gegen Israel, … ).

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