
Guten Morgen liebe Leser!

Kaum zu glauben, aber wir beginnen schon wieder eine neue Woche. Unsere Kinder sind bereits wieder ausgeflogen, unser jüngster Sohn ist auf dem Weg in seine Basis und unsere Tochter sitzt bereits in einer Vorlesung in der Hochschule. Sie können sich vorstellen, wie es hier am Sonntagmorgen abgeht, bis dann alle im Auto sitzen und vom Papa zur Busstation und zum Bahnhof gefahren werden.
Denn so wie bei uns geht es in fast jedem Haus in Israel mit Kindern (erwachsen oder noch klein). Und da eben fast alle um die gleiche Zeit aus ihren Häusern strömen, lohnt es sich, etwas früher aus dem Haus zu gehen. Wäre das uns heute gelungen, hätte unsere Tochter auf ihrem Weg nach Ramat Gan nicht im Zug stehen müssen. Man muss den richtigen Moment finden, das Haus zu verlassen, um unnötige Staus in der Stadt und vollbesetzte Züge und Busse zu vermeiden. Am besten ist es nach 8 Uhr, dann sitzen die Kinder schon in den Schulklassen und Kindergärten und deren Eltern sind bereits auf dem Weg zur Arbeit. Aber nicht immer können wir uns die Zeit aussuchen, so wie heute. Der Sonntag ist ein problematischer Tag und das wird er wohl auch bleiben. Doch am Ende erreichen alle ihr Ziel und ich wünsche meinen Kindern, und auch Ihnen, liebe Leser, eine angenehme und erfolgreiche Woche.
Und was beschäftigt uns sonst noch hier im Land? Jetzt, wo Corona eine Pause einlegt, haben wir wieder Zeit für andere Probleme, und an denen mangelt es leider nicht. Besonders an diesem Wochenende wurden wir an einen alten Feind erinnert, gegen den wir nach wie vor noch keine Medizin gefunden haben. Ich meine die Verkehrsunfälle. Allein an diesem Wochenende sind bei Verkehrsunfällen im Land 11 Menschen ums Leben gekommen. Elf! Eine unfassbare Zahl. Was ist nur los mit uns, dass wir uns auf den Straßen nicht korrekt verhalten können. Warum haben es die Menschen immer so eilig? Ich bemerke das ja selber, wenn ich an einer Ampel stehe. Kaum wechselt sie von Rot auf Gelb werde ich schon angehupt, um loszufahren. Und wie oft habe ich schon gesehen, wie Autofahrer noch schnell bei Rot über die Kreuzung dreschen. Letzte Woche war sogar ein vollbesetzter Bus darunter.

Elf Menschen hätten heute noch zusammen mit uns die neue Woche beginnen können. Gerade jetzt, beim Schreiben dieser Zeilen, wird im Radio über eines der Opfer vom Wochenende gesprochen. Ein 64-jähriger Zahnarzt, Großvater und Teilnehmer etlicher “Iron Man” Wettbewerbe, wurde von einem Autofahrer überfahren, als er mit seinem Fahrrad unterwegs war. Der Fahrer flüchtete vom Unfallort. Bei einem weiteren Unfall kam ein Vater von 5 Kindern ums Leben. Schade, dass es keine Impfung gegen Verkehrsunfälle gibt. Allerdings haben wir es in diesem Fall ja in der Hand, weitere Opfer zu vermeiden.
Eine andere Geschichte, die uns in der letzten Woche sehr beschäftigt hat, handelt von den hohen Preisen im Supermarkt. Dass die Preise in den verschiedenen Supermarktketten nicht immer die gleichen sind, ist eigentlich bekannt. Auch wissen wir, dass es in Supermärkten, die sich an die jüdisch-orthodoxen Familien richten und in den orthodoxen Wohnvierteln zu finden sind, billiger ist als in den “normalen” Supermärkten. Ich selbst bin früher, als ich noch in Jerusalem gewohnt hatte, in so einen Supermarkt gegangen, um ein paar Schekel zu sparen.

Doch als jetzt in den Medien die Internetadresse eines “geheimen” Portals (Jashir LaMehadrin) eines Supermarktes für orthodoxe Familien aufgedeckt wurde mit Preisunterschieden von mehr als 100 Prozent bei bestimmten Produkten, löste dies eine Welle der Entrüstung aus. Denn dieses Internetportal wurde von der größten Supermarktkette des Landes, Shufersal, betrieben. Dort verkaufte die Kette ihre Waren zu deutlich niedrigeren Preisen. Ich schreibe “verkaufte”, weil dieses Internetportal nur einen Tag später von Shufersal geschossen wurde. Eigentlich hatte man hier bei uns erwartet, dass Shufersal nun ihre Preise anpassen würde, sodass auch wir, die nichtreligiösen Kunden, etwas billiger einkaufen können. Aber nein, man zog es vor, das Problem auf eine andere Art zu beseitigen, in dem man die Internetseite einfach schloss. Jetzt werden Rufe laut, die Kette Shufersal zu boykottieren, bis dort die Preise gesenkt werden. Ich bin mir leider nicht sicher, ob das gelingen wird. Meine Einkäufe zum Wochenende habe ich allerdings in einem anderen Supermarkt erledigt.
Und jetzt noch das Wetter, der Sommer scheint uns nicht verlassen zu wollen, auch im November.
Das Wetter für heute in Israel
Meist sonnig, warm und trocken. Für heute werden folgende Höchsttemperaturen erwartet: Jerusalem 25 Grad, Tel Aviv 29 Grad, Haifa 28 Grad, Tiberias am See Genezareth 32 Grad, am Toten Meer 32 Grad, Beersheva 29 Grad, Eilat am Roten Meer 33 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist weiter gesunken und liegt bei – 210,51 m unter dem Meeresspiegel. Es fehlen 1,71 Meter bis zur oberen Grenze.
Und nun wünsche ich Ihnen im Namen aller meiner Kollegen von Israel Heute einen angenehmen Sonntag. Genießen Sie Ihr Wochenende und machen Sie es gut.
Schalom aus Modiin!
Israel Heute Mitgliedschaft
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