Terror in den israelischen WhatsApp-Gruppen

Die Hamas dringt über Smartphones von israelischen Geiseln und Leichnamen israelischer Soldaten und Zivilisten in israelische WhatsApp-Gruppen ein.

von Aviel Schneider | | Themen: Hamas
WhatsApp

In den letzten Tagen kursierten auf WhatsApp Kanälen mehrere Nachrichten, aus denen wir erfahren, dass die Hamas zahlreiche Telefone lebender oder toter Israelis besitzt, die in den Gazastreifen entführt worden sind. Diese werden genutzt, um in WhatsApp-Gruppen israelischer Benutzer einzudringen und daraus Informationen zu extrahieren.

Dies ergänzt die Aussagen von israelischen Familienangehörigen und Freunden der Entführten im Gazastreifen, die in mehreren Fällen berichteten, sie hätten von den Nummern ihrer vermissten Söhne und Töchter auf einmal Anrufe auf Arabisch erhalten. In einem Fall hat jemand eine israelische Mutter angerufen und ihr auf Hebräisch erzählt, ihr Sohn sei tot. Die Mutter brach in Hysterie aus und fragte, wer er sei. Dieser antwortete, er heiße Mohammed und sei ein Oberst im Gazastreifen. Zum Schluss sagt er noch auf Hebräisch: „Sichrono Le´Bracha“, („Möge seine Erinnerung gesegnet sein“), was ein traditioneller Segensspruch ist. In einem anderen Fall erzählte die Israelin Mor Baider, sie hätte ein Video ihrer ermordeten Großmutter auf deren persönlicher Facebookseite gesehen.


Mor erzählte unter Tränen, der Terrorist habe ihre Großmutter in ihrem Haus im Süden Israels ermordet. Dann habe er mit dem Handy ihrer ermordeten Oma ein Video ihres blutenden Leichnams gemacht und dieses über ihr Handy auf ihre Facebookseite hochgeladen. Dies und mehr haben palästinensische Terroristen mit den Smartphones der ermordeten Israelis gemacht.

Aber nicht nur das, Hamas-Terroristen versuchen, mit den beschlagnahmten Handys toter oder entführter Israelis in WhatsApp-Gruppen der Benutzer einzudringen, um mehr strategische Infos über Polizei und Armee zu erfahren. Wenn das Telefongerät einem Soldaten gehörte, der in ihre Hände gefallen ist, dann suchen sie in seinem Telefon nach den Kontaktadressen und geben sich in den ersten Stunden als der Telefoneigentümer aus, um in verschiedenen WhatsApp-Gruppen nach Angaben seiner Einheit zu fragen. Dafür haben sie Kollegen, die gut bis sehr gut Hebräisch sprechen. Zudem wurde in den Medien bekannt gegeben, man solle in Waze keine Polizeisperren an den Straßen oder Polizeikameras, die die Geschwindigkeit schneller Autofahrer aufnehmen, kennzeichnen. Die Palästinenser haben zu viele Handys von Israelis beschlagnahmt und deshalb sollen wir mit den Meldungen vorsichtig umgehen.

Viele Mitarbeiter im ganzen Land erhalten Nachrichten ihrer Sicherheitsabteilungen, in denen sie gebeten werden, darauf zu achten, was sie in WhatsApp-Gruppen am Arbeitsplatz teilen. Einige Orte forderten ihre Arbeitnehmer sogar auf, die bestehenden WhatsApp-Gruppen zu löschen und neue zu eröffnen. Sollte jemand verdächtige WhatsApp-Meldungen erhalten, sollte man zuerst Fragen stellen, deren Anworten jeder Israeli kennt, so wie: „Was sind die drei wichtigsten Feste“ oder „wann wird der Unabhängigkeitstag gefeiert“.

WhatsApp

„Sie verbinden sich auch mit den neuen Hilfsgruppen und sammeln so Informationen“, schrieb die Sicherheitsabteilung an die Mitarbeiter des Hillel Yaffe Medical Center. Anschließend wird empfohlen, die Gruppen für Nachrichten mit Ausnahme von Administratoren zu schließen. Außerdem sollte festgelegt werden, dass nur Administratoren neue Personen genehmigen und sichergestellt werden, dass alle Administratoren der Gruppen persönlich bekannt sind. Man solle alle Mitglieder der Gruppe zu entfernen, die die Administratoren nicht persönlich kennen, oder sogar die Gruppe schließen und eine neue mit nur bekannten Gruppenmitgliedern eröffnen.

Israels Nationale Cyberbehörde erklärte, es sei nicht möglich, entsprechende Szenarien auszuschließen, zu dem die Hamas diese Geräte tatsächlich einsetzt und listete eine Reihe von Regeln auf. Die Cyberbehörde  empfiehlt, keine Informationen weiterzugeben, die vom Feind genutzt werden könnten – insbesondere bei großen Gruppen, bei denen man nicht alle Teilnehmer kennen.

Zudem sind Israelis, die im Süden des Landes nach ihren vermissten Verwandten suchen, zur Zielscheibe von Cyberkriminellen geworden, die versuchen, sie zur Überweisung von Geld für Informationen zu bewegen. Die Kriminellen versuchen, die Tatsache auszunutzen, dass viele Israelis von den Hamas-Kämpfern als Geiseln genommen wurden, und haben nun eine Erpressungskampagne über die Instant-Messaging-Plattform WhatsApp gestartet. Die israelische Cyber-Direktion hat bestätigt, dass Familien, die verzweifelt versuchen, ihre vermissten Verwandten zu erreichen, WhatsApp-Nachrichten von Absendern erhalten, die behaupten, im Besitz lebenswichtiger Informationen über die Geiseln zu sein, die in Gaza festgehalten werden.

„Haben Sie einen Erpressungsversuch oder eine Aufforderung zur Angabe persönlicher Daten, eines Passworts oder eines Codes auf WhatsApp erhalten? Ignorieren Sie sie. Blockieren Sie den Absender und melden Sie ihn über die Schaltfläche ‘Melden’ in den Kontakteinstellungen an WhatsApp“, so die Direktion. Bei den Tätern handelt es sich höchstwahrscheinlich um Araber aus Jordanien, so die Organisation. Sie behaupten, sie stehen den Palästinensern in Gaza nahe, die ihre vermissten Verwandten festhalten, und verlangen eine „Beweisgebühr“ von etwa 1.000 Schekel, um Informationen an die Familien weiterzugeben. Die Betrüger scheinen Posts zu verwenden, die auf Facebook oder anderen sozialen Netzwerken zu finden sind, und ein Profilbild der vermissten Person zu verwenden, um die Familien zur Zahlung zu bewegen. Seit den Angriffen der Hamas am Samstagmorgen sind in Israel mehr als 900 Menschen getötet worden, darunter 260 junge Menschen bei einem Musikfestival. Nach Angaben der israelischen Regierung wurden bei den Angriffen mehr als 100 Israelis entführt, wobei die meisten vermutlich in den Gazastreifen verschleppt wurden.

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