
Ein israelisches Webhosting-Unternehmen ist am Wochenende von Online-Aktivisten gehackt worden, die vermutlich Verbindungen zum Iran haben. Eine der angegriffenen Webseiten ist ein bei der israelischen LGBT-Gemeinschaft beliebter Dating-Service mit geografischem Standort.
Am Samstag veröffentlichte die als „Black Shadow“ bekannte Hackergruppe einen Teil der gestohlenen Daten, darunter auch die persönlichen Daten der Nutzer der Website „Atraf“.
Atraf wird von der LGBT-Gemeinschaft in der Region Tel Aviv häufig genutzt, um Kontakte zu knüpfen und um ein Verzeichnis für ein LGBT-freundliches Nachtleben zu erstellen. Die Nutzer sind besorgt, dass die von Black Shadow durchgesickerten Daten Israelis „outen“ könnten, die sich im Familien- und Freundeskreis noch nicht offenbart haben.
Zu den anderen von den Hackern infiltrierten Webseiten gehören Unternehmen des öffentlichen Nahverkehrs, ein Kindermuseum und ein medizinisches Unternehmen, das möglicherweise über sensible medizinische Daten verfügt.
Israel und der Iran liefern sich in den letzten Jahren einen immer weiter eskalierenden Cyberkrieg.
Zunächst konzentrierten sich die israelischen Aktionen auf die iranischen Atomanlagen. Doch ein kürzlich erfolgter Cyberangriff, bei dem Tankstellen im ganzen Land vom zentralen Kraftstoffverteilungssystem abgeschnitten wurden, wurde Israel angelastet.
Israelische Politiker wiesen darauf hin, dass der jüdische Staat täglich Hunderte, wenn nicht Tausende von versuchten Cyberangriffen abwehrt, von denen viele mit dem Iran in Verbindung stehen. Anfang Oktober musste ein großes israelisches Krankenhaus wegen eines schwerwiegenden Cyberangriff vom Netz genommen werden. Des Weiteren haben iranische Hacker in den letzten Jahren lokale Infrastrukturen wie Israels nationalen Wasserversorger angegriffen.
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