Die wohl einzige Schule der Welt, zu der die Schüler im Pyjama kommen, hat eine Auszeichnung vom israelischen Staatspräsidenten Reuven Rivlin bekommen.
Die Laborschule des Hadassa Krankenhauses von Beit Hakerem in Jerusalem für die sich dort in Behandlung befindenden Kinder ist ein Beispiel der Koexistenz von Juden und Arabern, Religiösen und Säkularen, Israelis und Palästinenser. Die Schüler kommen in die Schule in Pyjamas, im Rollstuhl oder auch an eine Infusion verbunden. Nun hat diese besondere Schule eine Auszeichnung vom israelischen Staatspräsidenten erhalten.
Die Kinder, die in dieser Schule lernen, kommen aus allen Gesellschaftskreisen. Daher ist das Lehrprogramm besonders an diese Situation angepasst. Die Stunden werden zweisprachig und von einer jüdischen und arabischen Lehrerin abgehalten. Alle Lehrbücher sind ebenfalls zweisprachig, Arabisch und Hebräisch. Die Schüler selbst waren überrascht, wie einfach es für sie war, sich an das gemeinsame Lehrprogramm zu gewöhnen. Auch die Eltern nehmen Antei an einigen Unterrichtsstunden.
Zwei der Schüler waren bei der Verleihung der Auszeichnung im Amtssitz des Staatspräsidenten mit anwesend. Fatnah, 12 Jahre alt und vom Ölberg stammend, ist schon seit 8 Jahren im Krankenhaus in Behandlung wegen schwerer Verbrennungen, die sie sich im Alter von 4 Jahren zugezogen hatte, und Eyal, 11 Jahre alt aus Kfar Adumim, der sich wegen einer Krebserkrankung seit einem halben Jahr im Krankenhaus befindet.
Die Leiterin der Schule, Edna Pinchover, erklärte: “In die Schule kommen Kinder, die bei uns im Krankenhaus liegen. Diese Kinder haben es sich nicht selbst ausgesucht, in eine multikulturelle Schule zu gehen. Sie sind überrascht, dass sie zusammen mit anderen Kulturen mit einer anderen Sprache lernen. Einer unserer größten Aufgaben ist es, den Kindern beizubringen, sich gegenseitig anzuerkennen. Die Realität ist auch bei uns anwesend. Wenn etwas in Jerusalem passiert, und leider tut es das, kommen die Kinder zu uns und gerade dann sind unsere gemeinsamen Treffen etwas ganz Besonderes. Dann wird uns klar, dass unser Kampf hier im Krankenhaus für das Leben ist und dann bleiben die anderen Konflikte außen vor. Wir alle sind Menschen, wir alle fühlen den gleichen Schmerz, die gleiche Trauer und die gleiche Freude.”
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