
Neulich habe ich mich mit einer lieben Arbeitskollegin unterhalten. Es ging um die Verrohung unserer Gesellschaft. Die Menschen werden immer egozentrischer, laufen Amok, die Gewalt nimmt zu, durch soziale Medien vereinsamen Leute, Kinder werden nicht mehr richtig erzogen, die Bildung geht den Bach runter… Die Liste ließe sich noch erweitern.
Für Konservative und Gläubige ist besonders auch der Verlust bestimmter moralischer Werte nur schwer zu ertragen. Da fragt sich bestimmt der ein oder andere junge Mensch: Wozu noch Kinder in die Welt setzen? Und nicht selten werden Eltern ihre Hände vors Gesicht schlagen: In was für einer Welt wachsen meine Kinder nur auf?
In der Bibel steht, dass es in den letzten Tagen wieder sein wird, wie zu den Zeiten Noahs. Vieles deutet darauf hin, dass wir bereits in diesen Tagen leben. Ausschweifungen, Böses wird Gutes genannt und Gutes Böse, Ungerechtigkeit nimmt überhand. Und doch gibt es Hoffnung: Wie zu Zeiten Noahs versorgt Gott die Seinen und wird sie rechtzeitig, wie Noah und seine Familie, erretten. Diese Hoffnung sollte uns die nötige Kraft zum Durchhalten geben. Es hat einen Sinn, dass wir hier sind. Und wir haben die Aufgabe, unsere Kinder im Sinne Gottes zu erziehen.
Meine Arbeitskollegin verwies in diesem Zusammenhang auf eine interessante Begebenheit, die sich 2017 in der Nähe von Ramallah zugetragen hatte. Eine jüdische Familie hatte sich verfahren und war in den palästinensischen Gebieten gestrandet. Ihr Auto wurde in kürzester Zeit umstellt, wütende Palästinenser bedrohten die Eltern und ihre Kinder, die sich in ihrem Auto verschanzt hatten. Dass solch eine Situation mit einem Lynchmord enden kann, zeigt beispielsweise die Situation im Oktober 2000, bei der zwei israelische Soldaten inmitten von Ramallah regelrecht abgeschlachtet worden waren. Allen ist noch das Bild in Erinnerung, das einen der Mörder mit blutgetränkten Händen am Fenster des Polizeireviers zeigt.
Doch soweit kam es diesmal zum Glück nicht, weil es einen Palästinenser gab, der sich dem wütenden Mob in den Weg stellte und die verängstigte jüdische Familie vehement verteidigte. Ihm gelang es, die Familie in Sicherheit zu lotsen. Seht ihr, es braucht nur einen Gerechten, um Ungerechtigkeit zu verhindern. Es braucht in bestimmten Situationen nur einen Gerechten, um Menschen zu retten und etwas Gutes zu tun und sich gegen die Ungerechten aufzulehnen. Solange wir hier auf Erden sind, ist es unsere Aufgabe, Gutes zu tun, uns für Andere einzusetzen, unsere Kinder zu Gerechten zu erziehen und so einen Unterschied in dieser ungerechten Welt zu machen.
Der wöchentliche Thora-Abschnitt heißt „Mischpatim“ (Exodus 21:1 – 24:18). In ihm vermittelt Gott seinem Volk bestimmte Gesetze und Anordungen. Insgesamt erteilt Gott in diesem Abschnitt dem Volk Israel 23 Gebote und 30 Verbote. Diese sollen dem Volk Israel unter anderem dabei helfen, ein gottesfürchtiges, heiliges Leben zu führen und sich von dem heidnischen Leben anderer Völker abzusondern.
Im Neuen Testament beantwortet Jesus die Frage nach dem höchsten Gesetz mit folgenden Worten: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.“ (Matth. 22) Wie sähe die Welt aus, wenn alle Menschen diese beiden Gebote beherzigen würden!

Golanhöhen mit dem Hermon Berg im Hintergrund
Und jetzt noch das Wetter für heute in Israel:
Teilweise bewölkt mit einem weiteren Anstieg der Temperaturen. Gegen Nachmittag kann es im Norden des Landes zu regnen beginnen. In der kommenden Nacht wird sich der Regen intensivieren auf weitere Landesteile ausbreiten. In der Judäischen Wüste und am Toten Meer kann es zu Blitzfluten kommen. Für heute werden folgende Höchsttemperaturen erwartet: Jerusalem 14 Grad, Tel Aviv 18 Grad, Haifa 16 Grad, Tiberias am See Genezareth 19 Grad, am Toten Meer 21 Grad, Beersheva 18 Grad, Eilat am Roten Meer 23 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist um weitere anderthalb Zentimeter gestiegen und liegt jetzt bei –209.825 m unter dem Meeresspiegel.
Im Namen der Israel Heute Redaktion wünsche ich Ihnen jetzt ein angenehmes Wochenende und einen gesegneten Schabbat.
Schabbat Schalom!
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