Fake News: Wenn Politiker und soziale Medien irren

Zwei israelische Knessetabgeordnete müssen sich nach der Verbreitung vorzeitiger und irreführender Informationen entschuldigen

von Israel Heute Redaktion | | Themen: Medien
Im Internet tauchten Informationen über den tragischen Absturz eines IDF-Hubschraubers auf, von denen viele falsch waren, bevor die offizielle Meldung veröffentlicht werden konnte.  Foto: Ofer Zidon/Flash90

Wenn ein Politiker in der Vergangenheit eine öffentliche Erklärung abgeben wollte, berief er oder sie gewöhnlich eine Pressekonferenz ein. Die Zeit, die dafür benötigt wurde, bot ausreichend Gelegenheit, die Fakten im Vorfeld zu klären. Doch heute wenden sich Politiker nicht selten über die sozialen Medien direkt und in Echtzeit an die Öffentlichkeit, und das oft, bevor sie über alle Informationen verfügen.

Dieses Problem wurde diese Woche in Israel deutlich, als sich zwei Knessetabgeordnete voreilig zu dem tragischen Absturz eines Militärhubschraubers vor der Küste von Haifa am Montagabend äußerten.

Die Verbreitung von irreführenden und gefälschten Nachrichten ist heute weit verbreitet. Aber es ist zunehmend problematisch, wenn sie von gewählten Politikern stammen oder von ihnen weitergegeben werden, da die Öffentlichkeit dazu neigt, ihren Aussagen mehr Gewicht beizumessen. Schließlich müssten sie eigentlich besser informiert sein, wenn es um solche Vorfälle geht.

Dies war jedoch nicht der Fall, als der Vorsitzende des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung der Knesset, Ram Ben Barak (Jesh Atid), nur eine Stunde nach dem Absturz verkündete, dass es “keine Verletzten gibt. Wir haben alle aus dem Hubschrauber gerettet.”

Auf die Frage von Verteidigungsminister Benny Gantz, warum sich Ben Barak äußere, bevor alles klar sei, antwortete der Abgeordnete: “Was? Es steht doch in den Nachrichten.”

Wie sich später herausstellen sollte, war das, was in den Nachrichten stand, als Ben Barak sich äußerte , nicht korrekt gewesen. Die beiden Hubschrauberpiloten waren getötet worden. Der Abgeordnete entschuldigte sich daraufhin für die voreilige Verbreitung von Fake News.

Einige Stunden später sprach Knessetmitglied David Amsalem (Likud) in der Knesset den Familien der Absturzopfer öffentlich sein Beileid aus. Das Problem ist, dass er dies tat, während noch eine militärische Nachrichtensperre in Kraft war, wodurch die spekulativen Berichte, die bereits in den sozialen Medien die Runde machten, “offiziell” wurden.

Die israelische Armee verhängt solche Nachrichtensperren, damit die Familien der Gefallenen nicht aus den Medien vom Tod ihrer Angehörigen erfahren, sondern von Offizieren, die dafür ausgebildet sind, solche schwierigen Nachrichten zu überbringen und Trost zu spenden.

Auch Amsalem hat sich später entschuldigt.

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