Der Friedensnobelpreisträger und Holocaust-Überlebende Elie Wiesel ist gestern im Alter von 87 Jahren gestorben. Sein ganzes Leben lang hatte er sich für die Menschenrechte und gegen Rassismus, Diskriminierung und Unterdrückung eingesetzt. 1986 wurde ihm dafür der Friedensnobelpreis verliehen.
Elie Wiesel wurde 1928 in Rumänien geboren und überlebte die Konzentrationslager von Auschwitz und Buchenwald, wo sein Vater starb. Seit dem Kriegsende arbeitete er für die Erhaltung der Erinnerung an die Ofer des Holocaust. Er schrieb zahlreiche Bücher zum Thema, sein wohl berühmtestes Buch ist der autobiographische Roman Die Nacht.
Neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller nahm Wiesel zahlreiche Positionen an verschiedenen Institutionen inne. Seit 1978 war er Professor für jüdische Studien an der Boston University. Im Jahr 2003 wurde er zum Vositzenden der Internationalen Kommission zur Erforschung des Holocaust in Rumänien berufen. In den Jahren 1979-1986 war er Vorsitzender des US Holocaust Memorial Councils, welches vom damaligen US Präsidenten Carter zur Errichtung des United States Holocaust Museums initiiert wurde. Dabei gab es eine Kontroverse darüber, wem im Museum gedacht werden soll. Wiesel forderte eine Konzentration auf die Juden in der Gedenkstätte. Nach dem Erhalt des Friedensnobelpreises gründete Wiesel zusammen mit seiner Frau die Elie-Wiesel-Stiftung gegen Intoleranz und Ungerechtigkeit in der Welt.
Der Tod Elie Wiesels sorgte für Bestürzung. Das Internationale Auschwitz Komitee bezeichnete Wiesel als die “Stimme der in Auschwitz ermordeten Juden”. Der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin würdigte ihn als Kämpfer gegen den Hass und bezeichnete ihn als einen der Helden des jüdischen Volkes. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte: “Wiesel half der Menschlichkeit in ihrem Sieg über das Böse.”
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