
Die Stippvisite von Mike Pence in Jerusalem machte mir erneut deutlich, wie deplaziert der biblische Begriff „messianisch“ mitunter verwendet wird.
Die Rede von US-Vizepräsident Mike Pence im israelischen Parlament straften die arabischen Knessetabgeordneten als messianische Ansprache ab. „Pence ist ein gefährlicher Mann mit einer messianischen Vision, der die gesamte Region in den Abgrund stößt“, warnte der arabische Parteivorsitzende der Gemeinsamen Liste, Ayman Odeh. Im israelischen Radio verspottete ein anderer arabischer Knessetabgeordneter Pence als „dunklen Evangelisten mit messianischer Politik“.
Eine Woche vorher verurteilte Israels linksliberale Tageszeitung Haaretz die Ansprache von Mahmud Abbas vor dem PLO-Zentralrat ebenso als messianische Abschiedsrede. Darin wünschte Abbas, dass „Allah das Haus Donald Trumps zerstören möge“. Unter dem Titel „Übergang von Politik zum palästinensischen Messianismus“ schreibt der Religionsexperte Shuki Friedman, dass eine religiös-messianische Vision die Triebkraft des radikalen palästinensischen Nationalismus der Hamas sei. Diese kenne keinen Kompromiss und wolle ganz Palästina beherrschen. „Derselbe Messianismus treibt auch die jüdischen Siedler an. Er ist der Motor der jüdischen Siedlungspolitik in Judäa und Samaria, die jegliche Kompromisse im Land ihrer Vorväter verweigern“, schreibt Haaretz.
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