Bezüglich der Frage, ob er Donald Trump oder Hillary Clinton als Sieger bei den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten sehen möchte, erklärte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in dieser Woche, dass er sich auf eine Zusammenarbeit mit dem neuen amerikanischen Präsidenten freue, ganz gleich, wer von den beiden Kandidaten ins Weiße Haus einziehen wird.
In einem Gespräch mit Reportern in Jerusalem betonte Netanjahu, dass seine Regierung sich neutral gegenüber dem amerikanischen Wahlkampf verhalten würde.
“Wir legen beiden Kandidaten unsere Positionen dar, aber wir mischen uns nicht ein,” sagte Netanjahu. “Es gibt keinen Grund, sich einzumischen und es wäre auch nicht klug, so etwas zu tun.”
Netanjahu wurde vor den amerikanischen Präsidentschaftswahlen von 2012 heftig kritisiert, als er sich öffentlich zugunsten des republikanischen Kandidaten Matt Romney aussprach.
Während Jerusalem also ein Einmischen in diese amerikanischen Wahlen vermeidet, so versucht die Regierung doch, sie vorteilhaft für sich ausnutzen zu können, indem sie umstrittene Baupläne in der israelischen Hauptstadt vorantreibt.
So wurde bereits vor einem Jahr ein Projekt zum Bau 57 neuer Wohnungen im nördlichen jerusalemer Statteil Ramot genehmigt, deren Bau aber nicht begonnen wurde aufgrund des Drucks seitens der internationalen Gemeinschaft, die Ramot und weitere Statteile als “jüdische Siedlungen” betrachtet. Jetzt, wo die Amerikaner mit Trump gegen Clinton beschäftigt sind, beginnt Jerusalem, das Projekt voranzutreiben.
Der stellvertretene Bürgermeister von Jerusalem, Meir Turgeman, sagte in einem Interview: “Wir ziehen Vorteil aus dem kommenden Wechsel der Regierung in den Vereinigten Staaten, indem wir Projekte vorantreiben, die ins Stocken geraten waren.” Er fügte hinzu, dass das Schweigen Netanjahus als grünes Licht dafür angesehen werde.
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