
In einem brandneuen Buch über die letzten Tage der Trump-Präsidentschaft wird davon berichtet, dass der ehemalige US-Präsident Donald Trump sich vom zu der Zeit amtierenden israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu verraten gefühlt habe. Es ist sogar die Rede vom „ultimativen Verrat“.
Autor Michael Wolff schreibt in seinem neuen Buch Landslide: The Final Days of the Trump Presidency (Die letzten Tage der Trump-Präsidentschaft), dass Trump glaubte, dass Netanjahu ihm “etwas schuldete”, aber dass er stattdessen “verraten und verkauft worden ist”.
Laut Zitaten aus einem Vorab-Exemplar des Buches, das vom Forward veröffentlicht wurde, sah Trump sich selbst als jemanden, der “im Alleingang mehr für Israel getan hat als jeder andere amerikanische Präsident”.
Während seiner vier Jahre im Amt hat Trump:
- Offiziell Jerusalem als Israels Hauptstadt anerkannt und die US-Botschaft dorthin verlegt;
- die israelische Souveränität über die Golanhöhen offiziell anerkannt; und
- den israelisch-palästinensischen Friedensprozess auf israelische Sicherheitsbedenken und nicht auf palästinensische nationale Bestrebungen ausgerichtet.
Laut Wolff und den von ihm interviewten ehemaligen Mitarbeitern des Weißen Hauses, habe Trump offenbar erwartet, dass Netanjahu ihm bis zum bitteren Ende zur Seite stehen würde, wenn er die Ergebnisse der US-Präsidentschaftswahlen 2020 anfechten würde.
Dennoch stellt man im Buch fest, dass Berater von Trump überrascht waren, dass dieser seine Wut auf Netanjahu ablud. Der israelische Staatschef hatte auffallend lange (über 12 Stunden) gewartet, um Joe Biden und Kamala Harris zu ihrem Wahlsieg zu gratulieren, ein Schritt, der Netanjahu in Israel vernichtende Kritik einbrachte.
Yair Lapid warf damals als Oppositionsführer Netanjahu vor, die Beziehungen zwischen Israel und den USA unnötig zu belasten, indem er sie zu einer parteipolitischen Angelegenheit machte.
Als einer von Amerikas engsten Verbündeten, waren Lapid, heute Außenminister und Chef der größten Partei in Israels neuer Einheitsregierung, sowie andere der Meinung, dass Israel unter den ersten ausländischen Nationen hätte sein sollen, die Biden und Harris gratulierten. Lapid hat seitdem geschworen, die israelisch-amerikanischen Beziehungen zu kitten, nachdem er angedeutet hatte, dass Trump und Netanjahu die Beziehung beider Länder in eine Beziehung ausschließlich zwischen der Republikanischen Partei und dem Likud umgewandelt hatten.
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