Israels ökologische Katastrophe und die Bereitschaft zu helfen

Ob bei Konflikten, Corona oder Ölkatastrophen, Israelis sorgen sich um ihre Gesellschaft und ihr Land

von Jason Silverman |
Israelische Soldaten reinigen den Strand Foto: Yonatan Sindel/Flash90

Am Wochenende hat sich eine der schlimmsten Umweltkatastrophen Israels ereignet. Vermutlich durch einen Ölaustritt eines Schiffes verursacht, wurden an Israels Küsten von der nördlichen Stadt Rosh Hanikra bis hinunter nach Ashkelon im Süden Unmengen von Teer angespült. Die Mittelmeerstrände sind bis auf Weiteres für die Öffentlichkeit gesperrt.

Inwieweit die Tierwelt des Meeres geschädigt wurde, ist noch nicht bekannt. Die Kadaver einer Reihe von Tieren wurden an Land gespült, darunter die eines kleineren Wals und von Schildkröten. Veterinärkliniken haben es sich zur Aufgabe gemacht, so viele beeinträchtigte Tiere wie möglich zu behandeln. Berichten zufolge wiesen einige Tiere eine schwarze Flüssigkeit in ihren Lungen auf, die mit dem Teer in Verbindung gebracht wird, der an Israels Stränden liegt.

Meeresbiologen nehmen Proben von einem toten Wal, der an Land gespült wurde. In seiner Lunge wurde schwarze Flüssigkeit gefunden.

Die genaue Quelle der Verschmutzung ist unbekannt und wird derzeit untersucht. Israel erhielt Zugang zu Satellitenbildern der Europäischen Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs, die einen dunklen Fleck etwa 50 Kilometer vor der Küste zeigen, vermutlich Öl. Nach Angaben des Umweltministeriums wurden zehn Schiffe identifiziert, die durch dieses Gebiet fuhren, und es ist sehr wahrscheinlich, dass eines von ihnen für die Tragödie verantwortlich ist.

Aufgrund der hochsensiblen Natur der Untersuchung erließ ein israelisches Gericht am Montag (22. Februar) auf Antrag des Umweltschutzministeriums eine Nachrichtensperre. Das Ministerium gab eine offizielle Erklärung heraus, in der es heißt, dass die Veröffentlichung von Material in dieser kritischen Phase wahrscheinlich die “komplexe Untersuchung mit internationalen Komponenten” untergraben würde.

Teer und Öl haben über 150 Kilometer Küstenlinie verschmutzt.

Verheerende Ereignisse wie dieses zeigen uns, dass die Dunkelheit manchmal tatsächlich viel Licht hervorbringen kann:

Unmittelbar nach Bekanntwerden der Katastrophe begannen Tausende von Israelis im ganzen Land, sich zu organisieren, um die Strände zu reinigen. Am Samstag (18. Februar), nur wenige Stunden nach der Entdeckung der Ölrückstände, kamen bereits Einzelpersonen und Gruppen unabhängig voneinander mit Müllsäcken und Handschuhen in der Hand an die Strände, um bei den Reinigungsarbeiten zu helfen.

Die Israelis reagierten schnell auf den Aufruf zur Hilfeleistung.

Israels Natur- und Parkbehörde war die zentrale Stelle, die in dieser Woche für die Organisation der Freiwilligen verantwortlich war. Auf ihrer Webseite wird jeden Tag eine Liste der Strände und der Zeiten veröffentlicht, an denen eine Reinigung stattfindet. Andere Non-Profit-Organisationen haben sich angeschlossen und helfen bei diesen Bemühungen, indem sie relevante Informationen auf ihren eigenen Social-Media-Seiten und Webseiten verbreiten. Bislang sind Israelis aus allen Gesellschaftsschichten – religiös, säkular, jüdisch und arabisch – dem Aufruf gefolgt und haben sich freiwillig gemeldet.

Es wurden auch israelische Soldaten eingesetzt, um bei der Säuberung unserer Strände zu helfen.

Die massive Beteiligung der Zivilbevölkerung an der Strandsäuberung ist angenehm wenig überraschend. Israel gibt gern und leistet gern freiwillige Hilfe. Während der Covid-19-Krise wurden zahlreiche Initiativen ins Leben gerufen, die beim Einkaufen von Lebensmitteln, beim Ausliefern von Medikamenten, beim Babysitten und anderen Besorgungen für ältere Menschen sowie für Familien, die ihre Häuser nicht verlassen konnten, helfen. Auch in Zeiten nationaler Krisen, wie z.B. Kriegen, tritt die Zivilgesellschaft auf den Plan und leistet Hilfe für diejenigen, die die Hauptlast des Konflikts zu tragen haben.

Ob bei Konflikten, Corona oder Umweltkatastrophen, Israelis kümmern sich um ihre Gesellschaft und ihr Land und zeigen dies durch ihren unermüdlichen Geist der Freiwilligkeit und ihren ausgeprägten Sinn für soziale Verantwortung für andere.

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