Die Geschichte der versteckten Juden

Israel Heute hat mit Giovanni Malchionda gesprochen, der an der Konferenz „Die Rückkehr der sephardischen Juden nach Israel“ teilnahm.

von Tsvi Sadan | | Themen: Judentum
CUBA

Ziel dieser Bewegung ist die Rückkehr der ehemaligen spanischen Juden nach Israel, die vor Jahrhunderten gezwungen wurden, zum Christentum zu konvertieren.

Im spanischsprachigen Umfeld werden solche Juden Moranos genannt, auf Hebräisch heißen sie „Anusim“ – die Vergewaltigten.

Das Erwachen der Moranons in Bezug auf ihre jüdischen Wurzeln ist ein faszinierendes Phänomen, das aber noch nicht den Weg ins Bewusstsein der jüdischen Welt gefunden hat.

Ergebnis der Konferenz war eine Deklaration, in der die israelische Regierung und die religiösen Autoritäten aufgerufen werden, wie Ruth zu sprechen: „Dein Volk soll mein Volk sein und dein Gott mein Gott.“ In der Deklaration haben die Anusim erklärt, früheren nationalen und religiösen Identitäten den Rücken zu kehren.

Praktisch bedeutet dies, dass sie Israel bitten, für sie die Tore zu öffnen, um als Juden ins Land zu kommen.

Israel Heute: Was hat Ihre jüdische Identität erweckt?

Malchionda: Ich habe eine gespaltene Identität, eine aus Jerusalem und eine aus Spanien. Mein Name Giovanni Malchionda bedeutet Jochanan Melech (König Jochanan). Ich komme aus der Region Puglia, wohin die Römer einige jüdische Sklaven brachten, nachdem sie den Tempel zerstört hatten. Ich wurde in eine evangelikale Minderheit in Süditalien hineingeboren. Ein befreundeter Hebräisch-Experte zeigte mir, dass mein Name biblisch ist. Ich stellte fest, dass viele in Puglia jüdische Namen tragen. Das hat mir die Einsicht geschenkt, dass ich ein Teil Israels bin. Ich gehöre zu den Anusim. Sie wurden zwangsgetauft. Das spanische Wort Moranos bedeutet „Schweine“, aber ich verrate Ihnen folgendes Geheimnis: Eine andere Bedeutung des Wortes ist „Die Menschen, die auf den Maran (Herrn) warten.“

IH: Manche sagen, dass Christoph Columbus ein Morano war.

Malchionda: Das war er. Er fuhr über den Ozean, um einen Ort für die Juden zu finden, die in demselben Jahr aus Spanien vertrieben wurden, als er die Segel setzte. Das ist in der Columbiana-Bibliothek in Sevilla dokumentiert. Viele Moranos wurden in alle Welt versprengt. Die meisten landeten in Holland, in Italien und in der Neuen Welt. Nach fünf Jahrhunderten suchen wir nun nach unserer verlorenen Verbindung mit dem Volk Israel.

IH: Sie nennen diese Rückkehr prophezeit?

Malchionda: Jesaja 66 spricht über die Leviten und Priester, die aus den Nationen ins Land zurückkehren. Obadja spricht von den Gefangenen Jerusalems, die in Spharad (Spanien) sind und den Negev (Israels Süden) wieder herrichten werden. Für mich bedeutet das, Israel soll in dieser schwierigen Zeit nach seinen verlorenen Brüdern und Schwestern suchen.

IH: Ist Israel an Ihrer prophetischen Aufforderung interessiert?

Malchionda: Vor einigen Wochen zitierte Benjamin Netanjahu Amos 9. Ich war sehr überrascht, dass ein so hoher Politiker das aussprechen würde, denn dort steht, dass Gott in den letzten Tagen das Zelt Davids erhöhen wird, wo sich alle Menschen in Israel zusammenfinden werden. Das Gleiche wird auch in Apostelgeschichte 15 gesagt, und das Zelt Davids ist nicht nur ein Zelt für Israel, sondern ebenso für alle Völker und die verlorenen Brüder Israels, also auch die Anusim.

IH: Schenkt die israelische Regierung Ihrer Bewegung Beachtung?

Malchionda: Sie tut es. Wir werden von einer besonderen Kommission untersucht, die sich mit Moranos, die nach Israel kommen, befasst. Zur Zeit kommen nur einige tausend nach Israel, aber es gibt in Amerika zwischen 20 und 60 Millionen Moranos. Wenn nur ein Teil von ihnen nach Israel käme, würden sie die Demographie des Landes revolutionieren.

Sie können mehr über die Anusim auf der Webseite www.americananusim.org erfahren.

 

 

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