Die Lebenshaltungskosten in Israel waren im vergangenen Jahr die höchsten unter den 38 Mitgliedsländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Die Preise im jüdischen Staat waren 38 % höher als der OECD-Durchschnitt, so der Bericht der in Paris ansässigen Organisation. An zweiter Stelle lag die Schweiz mit 37 % über dem Durchschnitt, gefolgt von Island mit 32 %, den Vereinigten Staaten mit 25 % und Australien mit 23 %.
Die monatlichen Daten für Juni dieses Jahres zeigen jedoch, dass Israel in der Rangliste der Lebenshaltungskosten auf den vierten Platz zurückgefallen ist, während die Schweiz auf Platz 1 liegt, gefolgt von Island und Irland.
“Vergleichende Preisniveauindizes sind die Verhältnisse von Kaufkraftparitäten zu Marktwechselkursen”, erklärt die OECD. “Auf der Ebene des BIP liefern vergleichende Preisniveaus ein Maß für die Unterschiede im allgemeinen Preisniveau der Länder”.
Mit anderen Worten: Verdienen die Israelis im Durchschnitt genug Geld, um sich ein Leben im Lande leisten zu können? Und die Antwort lautet meistens: Nein.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu warb im Vorfeld der Wahlen am 1. November 2022 mit der Senkung der Lebenshaltungskosten. Im Juni leitete er die erste Sitzung des Ministerausschusses zur Bekämpfung der Lebenshaltungskosten.
“Bei diesem Treffen geht es vor allem darum, das Problem darzustellen. Die Preise in Israel sind deutlich höher als die Preise für ähnliche oder identische Produkte in den meisten Industrieländern. Diese Unterschiede sind objektiv nicht zu rechtfertigen”, sagte Netanjahu.
“Israel hat es nicht nötig, teurer zu sein als die meisten Industrieländer. Gemeinsam mit meinen Regierungskollegen und den Fachleuten werden wir einen entschlossenen Kampf gegen die Lebenshaltungskosten führen”, sagte er.
Besonders deutlich wird dieses Problem immer in den Sommermonaten, wenn viele Israelis im Ausland Urlaub machen und oft zu ihrem Leidwesen feststellen müssen, dass die Preise in den “teuren” europäischen Ländern oder in Nordamerika niedriger sind als im jüdischen Staat. Besonders problematisch ist dabei, dass Israelis im Durchschnitt weniger als die Hälfte dessen verdienen, was Westeuropäer oder Amerikaner für vergleichbare Tätigkeiten erhalten.
Der Autor dieses Artikels hat israelische Kollegen und persönliche Bekannte, die gerade von einem Urlaub in Westeuropa und den Vereinigten Staaten zurückgekehrt sind und ernsthaft darüber nachdenken, für eine Weile dort zu leben. Dies ist sowohl auf die schwierige finanzielle Lage in Israel als auch auf die wachsenden sozialen Spannungen und Spaltungen im Zusammenhang mit der politischen Situation im Land zurückzuführen.
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Für viele Israelis ist dies relativ einfach, da ein großer Prozentsatz der Bevölkerung die doppelte Staatsbürgerschaft besitzt, und diejenigen, die dies nicht tun, finden oft eine Beschäftigung in unterbesetzten Bereichen.
Kurz gesagt, diese Entwicklung könnte zu einer ernsthaften Bedrohung für die Einheit des jüdischen Volkes und die wirtschaftliche Erholung Israels werden.
Mit Berichten von JNS.
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