Die Schweizer Supermarktkette “Coop” verkauft Kartoffeln aus Israel mit einem Aufkleber “Boykottiert Israel”. Das meldeten heute zahlreiche Kunden des Supermarktes, nachdem sie in einer Filiale der Kette auf die Ware mit den Aufklebern aufmerksam wurden. Allerdings ist auf dem Etikett nicht vermerkt, ob die Kartoffeln aus den jüdischen Siedlungen oder aus einem Gebiet innerhalb der grünen Linie stammen.
Vor einigen Monaten hatte die Europäische Union entschieden, Produkte aus den jüdischen Siedlungen zu kennzeichnen. Aber die Verantwortlichen für die Aufkleber gehen hier etwas weiter und machen keinen Unterschied zwischen den jüdischen Siedlungen und den Gebieten innerhalb der grünen Linie, die von der internationalen Gemeinschaft annerkannt werden.
Eine in der Schweiz lebende Jüdin sagte: “Obwohl sich die Schweizer immer bemühen, neutral zu sein, haben sie in diesem Falle einen sehr verletzenden Weg gewählt. Das ist nicht nur anti-zionistisch und damit rassistisch, sondern auch eine sehr extreme Aussage, die die rassistische Einstellung der Schweizer gegenüber den Juden nur noch verschärfen wird.”
Die israelische Botschaft in der Schweiz wollte in den nächsten Tagen von der Supermarktkette eine Erklärung verlangen und die Entfernung der Aufkleber fordern.
Es wird nicht ausgeschlossen, dass es sich um eine Aktion von Mitgliedern der BDS Bewegung handeln könnte und nicht um eine bewusste Maßnahme des Supermarktes. Denn vor kurzer Zeit wurde auf der Internetseite von 20min gemeldet, dass sich ein Sprecher der Supermarktkette zu den Aufklebern geäussert hat, nachdem es zahlreiche Proteste gegen die Aufkleber gegeben hatte.Der Sprecher erklärte, dass die Aufkleber auf keinem Fall von Coop stammen würden.
“Wir betreiben keine eigene Aussenhandelspolitik und verhängen nicht eigenständig politisch motivierte Boykotte,” betonte der Sprecher gegenüber Reportern. Man respektiere die offizielle Haltung der Schweiz und deklariere die Waren korrekt, so dass der Kunde selber entscheiden könne, ob er ein Produkt kaufen wolle oder nicht, sagte der Sprecher weiter.
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