Guten Morgen liebe Leser!
Was für ein wunderschöner Morgen hier bei uns in Jerusalem. Nach zwei bewölkten und grauen Tagen ist die Sonne wieder zurückgekehrt. Der Himmel ist strahlend blau, nicht eine einzige Wolke ist zu sehen. Allerdings war es heute früh doch recht kühl, um die 12 Grad. Heute Mittag soll es dann so um die 22 Grad warm werden. Und wer denn Sommer vermisst, kann gerne ans Tote Meer oder nach Eilat fahren, da ist es weiterhin sommerlich.
Und hier das Wetter für heute in Israel:
Heiter und etwas wärmer. Folgende Höchsttemperaturen werden erwartet: Jerusalem 22 Grad, Tel Aviv 26 Grad, Haifa 24 Grad, Tiberias am See Genezareth 28 Grad, am Toten Meer 30 Grad, Eilat am Roten Meer 29 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist um einen Zentimeter angestiegen und liegt nun bei -213.71 m unter dem Meeresspiegel.
Was wir uns alle gewünscht haben, ist endlich geschehen: Der Wasserpegel des Genezareth-Sees ist erstmals wieder angestiegen. Zwar nur um einen Zentimeter, aber es ist ein Anfang. Allerdings sind für die Kommenden Tage keine Regenschauer in Sicht.
Und was ist bei uns in Israel heute aktuell? Man spricht noch immer über den Plan von Ministerpräsident Netanjahu, den alten Israelischen Rundfunk wieder aufzubauen und die neue Sendekooperation zu schließen, noch bevor sie auch nur eine Minute gesendet hat. Man kann sich fragen, warum ausgerechnet dieses Thema für Netanjahu das allerwichtigste zu sein scheint. Allerdings scheint er nicht bereit zu sein, die Regierungskoalition dafür aufs Spiel setzen n zu wollen, denn in so einem Fall würde das das ursprüngliche neue Rundfunkgesetz umgesetzt werden. So hat er sich gestern mit Finanzminister Kachlon darauf geeinigt, eine Kommission einzurufen, die über die Zukunft des Rundfunks beraten wird und dann ihren Entschluss bekanntgeben wird. Allerdings sind viele der Ansicht, dass es Netanjahu am Ende gelingen wird, seinen Plan durchzusetzen. Sollte erwiesen sein, dass dadurch Geld gespart werden kann, wird auch der Finanzminister zustimmen müssen. Auch er hat ein Programm, das er gerne ausführen möchte und dafür braucht er Netanjahu.
Ich hatte Ihnen ja schon von dem Gesetzentwurf des Finanzministers erzählt. Er möchte, dass Wohnungseigentümer, die mehr als zwei Wohnungen besitzen, ab der dritten Wohnung für diese Wohnung eine jährliche Steuer zahlen. Damit möchte Finanzminister Kachlon erreichen, dass wieder mehr Wohnungen auf dem Markt sind, da er hofft, dass die Wohnungseigentümer diese dritten Wohnungen oder mehr verkaufen werden, um die Steuern dafür einzusparen. Mehr Wohnungen auf dem Markt würde dann eine Senkung der Wohnungspreise zu Folge haben. Aber dieses Programm des Finanzministers wird von vielen Seiten scharf kritisiert. Es sei ungerecht, dass ein Wohnungseigentümer, der drei billige Wohnungen besitzt, wo jede vielleicht nur 900.000 Shekel wert sei, dafür Steuern zahen müsse, während reiche Eigentümer, die “nur” zwei Wohnungen besitzen keine Steuern zahlen müssten, auch wenn jede dieser Wohnungen 3 Millionen Shekel oder mehr wert sei. Da ist etwas dran. Viele Menschen sehen in einer Wohnung eine sichere Wertanlage für das Alter. Das wird mit diesem Plan des Ministers zunichte gemacht. Mittlerweile steigen die Wohnungspreise immer weiter an. Und viele Eigentümer haben bereits Mieterhöhungen angekündigt, um damit die Steuern zu finanzieren, die sie für ihre Wohnung vielleicht in Zukunft zahlen müssen.
Video: Ein Bericht über die Wohnungspreise in Israel der Nachrichtenagentur AFP:
Schon seit Jahren versucht die Regierung, die Wohnungspreise zu senken, doch bis jetzt ist das niemandem gelungen. So hatte der ehemalige Finanzminister Lapid den Plan, neue Wohnungen von der Mehrwertsteuer zu befreien. Nach seiner Ankündigung dieses Plans wurden deutlich weniger Wohnungen gekauft, da viele junge Paare warten wollten, bis die neue Regelung in Kraft treten wird. Doch sie warteten vergeblich, es gab Neuwahlen und Lapid war nun in der Opposition, sein Plan zunichte. Die jungen Leute, die sich erhofft hatten, weniger für ihre erste Wohnung zu bezahlen, wurden enttäuscht, die Wohnungen waren noch teurer geworden.
Ich meine, dass eigentlich außer den jungen Menschen, die sich die erste Wohnung kaufen möchten, niemand wirklich daran interessiert ist, dass die Wohnungen billiger werden. Da sind an erster Stelle die Banken, die Kredite an die Käufer geben und als Sicherheit die Wohnung nehmen. Es wäre schlecht für die Banken, wenn diese Wohnungen plötzlich viel weniger wert sein sollten. Und auch meine Familie zum Beispiel, wir haben vor etwas mehr als vier Jahren zum zweiten Mal eine Wohnung gekauft, in Modiin. Wir haben unsere alte Wohnung in Jerusalem verkauft, mit dem dafür bekommenden Geld die neue Wohnung angezahlt und für den restlichen Betrag, einen Kredit aufgenommen, eine Hypothek auf die neue Wohnung. Diese Wohnung hat viel Geld gekostet, wir werden sie fast ein ganzes Leben lang monatlich abzahlen. Warum sollte ich ein Interesse daran haben, dass diese Wohnung an Wert verliert? Und so denken die meisten. Die Leidtragenden, das gebe ich zu, sind die jungen Paare, für die es heute fast unmöglich ist, zu einer Eigentumswohnung zu kommen.
Aber nicht nur die Wohnungspreise sind hoch, aber das ist ein Thema für ein anderes Mal.
Jetzt erinnere ich Sie noch daran, dass wir wieder Donnerstag haben, Zeit für einen weiteren gemeinsamen Spaziergang durch die Stadt. Besuchen dafür bitte unsere Facebookseite. Sollten Sie kein Facebook-Konto besitzen, können Sie unsere Spaziergänge später dann auch auf dem speziellen YouTube-Kanal “Israel Heute Unterwegs” sehen.
Jetzt wünsche ich Ihnen einen angenehmen Donnerstag, das Wochenende steht schon vor der Tür, machen Sie es gut.
Shalom aus Jerusalem!
Dov
Israel Heute Mitgliedschaft
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