Empörung in Israel über vermeintliche Polizeigewalt

Israelische Polizisten werden des Rassismus wegen Tötung eines autistischen Arabers beschuldigt, aber das Problem ist größer als das

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Foto: Olivier Fitoussi/Flash90

FOTO: Israelis protestieren gegen die Tötung des 32-jährigen Iyad Halak

 

Der Tod eines 32-jährigen, geistig behinderten Palästinensers hat in den israelischen Medien zu heftigen Reaktionen geführt. Auf seinem Weg zu einer Tagesstätte in der Jerusalemer Altstadt waren israelische Grenzpolizisten auf Iyad Hallak aufmerksam geworden, weil er etwas Verdächtiges in der Hand gehalten hatte, das wie eine Pistole aussah. Als die Polizei ihn aufforderte, stehenzubleiben, lief Hallak aus Angst davon. Die Polizei ging davon aus, es mit einem Terroristen zu tun zu haben, und schoss auf den fliehenden Mann. Im späteren Verhör sagte der Befehlshaber der Polizisten, er habe seinen Polizisten zugerufen, sie sollen das Feuer einstellen, was sie aber wahrscheinlich nicht hören konnten.

In den israelischen Medien ist über diesen Vorfall nicht nur berichtet worden, das Vorgehen der Polizei wurde auch scharf kritisiert. Der israelische Minister für Innere Sicherheit, Amir Ochana, übermittelte der Familie sein Beileid und versprach, Untersuchung einzuleiten. Er wies darauf hin, dass es aufgrund der angespannten Situation in Jerusalem oft zu tragischen Fällen wie diesen komme. „Polizisten müssen oft innerhalb weniger Sekunden schicksalhafte Entscheidungen treffen, gerade weil Polizisten in Jerusalem oft Palästinensern angegriffen werden“, unterstrich Ochana.

Auf Demonstrationen in Jerusalem fordern jüdische Protestler derweil: „Gewalttätiger Polizist muss ins Gefängnis“. Etliche Israelis haben das Verhalten der israelischen Polizei kritisiert, und das nicht zum ersten Mal.

Arabische Knessetabgeordnete bezeichneten die Tötung von Hallak als kaltblütig und sehen darin eine Routine. Wenn es um Palästinenser geht, dann werde schnell auf den Abzug gedrückt. Aber dies wird ihnen nicht nur in diesem Fall vorgeworfen, sondern auch, wenn es um andere Minderheiten geht, wie im Fall des äthiopischen Israeli Salomon Taka, der vor über einem Jahr von einem israelischen Polizisten erschossen wurde, weil er ihn zuvor angegriffen hatte.

Es stimmt, der israelischen Polizei wird oft vorgeworfen, zu schnell mit der Waffe zu reagieren, und nicht nur gegenüber Palästinensern, sondern generell. Wie oft werfen orthodoxe Juden den israelischen Polizisten vor, zu gewalttätig zu sein, nicht selten fallen dann auch Schimpfworte wie „Nazi“.

Die angespannte Lage, in der wir leben, drängt Menschen oft zu schnellen Reaktionen, die nicht immer richtig sind. Ich habe viele Polizisten als Freunde und kenne ihre Verantwortung und Rücksicht in ihrem Dienst in Jerusalem. Menschen machen Fehler, es kommt darauf an, wie die Führung damit umgeht.

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