
Israel hat offen zugegeben, es plane einen Militärschlag gegen das iranische Atomprogramm, sollten die Verhandlungen zwischen der Islamischen Republik und den westlichen Mächten in Wien scheitern. Jerusalem hat sogar ein Budget von 5 Milliarden Schekel für eine solche Operation bewilligt.
Doch die Drohung mit einem Militärschlag wird sich als heiße Luft erweisen, wenn Israel nicht über die nötige Ausrüstung verfügt, um ihn durchzuführen. Und diese Woche wurde bekannt, dass Israel eine Schlüsselkomponente nicht vor Ende 2024 in die Hände fallen wird. Nach Einschätzung zahlreicher Experten wird der Iran zu diesem Zeitpunkt bereits über eine Atombombe verfügen, sollte er sich dazu entschließen.
Wie die New York Times berichtet, hat Washington Israel vor kurzem darüber informiert, dass die bestellten KC-46-Tankflugzeuge von Boeing frühestens in drei Jahren eintreffen werden.
Ohne diese Tankflugzeuge kann Israel keinen groß angelegten Luftangriff auf die weit verstreuten und stark befestigten Nuklearanlagen des Irans starten und durchführen. Israelische Kampfflugzeuge und Bomber müssen während des Fluges auftanken.
Israel hat zwar Freunde am Persischen Golf, doch wären diese mit Sicherheit nicht bereit, sich an direkten Militäraktionen gegen ihren kriegerischen schiitischen Nachbarn zu beteiligen. Das bedeutet, dass ein Angriff von einem näher am Iran gelegenen Flugplatz aus ebenfalls nicht infrage kommt.
Iran droht mit Vergeltung
Der Iran reagierte auf die israelische Drohung am Mittwoch mit der Veröffentlichung einer Karte, auf der nach eigenen Angaben die zahlreichen Ziele verzeichnet sind, die er im jüdischen Staat jederzeit angreifen kann.
Die Karte erschien auf der Titelseite der Tehran Times, eines englischsprachigen Sprachrohrs des Regimes.
“Nur eine falsche Bewegung!“, lautete die Überschrift des Artikels, der mit dem Absatz begann:
“Die Verschärfung der israelischen Militärdrohungen gegen den Iran scheint darauf hinzudeuten, dass das zionistische Regime vergessen hat, dass der Iran mehr als fähig ist, es von überall her zu treffen.”

Interessanterweise scheint die von der Tehran Times veröffentlichte Zielkarte anzuerkennen, dass das gesamte Land westlich des Jordans sowie die Golanhöhen zu Israel gehören, was den Palästinensern wahrscheinlich nicht gefallen wird.
Aber vielleicht sind den Iranern die Palästinenser ja auch egal, denn jede größere Stadt, die von der Palästinensischen Autonomiebehörde kontrolliert wird, ist ebenfalls als potenzielles Ziel markiert.
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