Pandemie: Ein israelischer Historiker klärt auf

Israel Heute sprach mit Prof. Alon Klivenov, einem Historiker, um mehr über die Coronavirus Pandemie zu erfahren, dessen Ende niemand vorhersagen kann

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Foto: YouTube Screenshot

Prof. Alon Klivenov ist anerkannter Historiker, er lehrt an Universitäten in ganz Israel sowie im Ausland. Israel Heute hat mit ihm gesprochen, um mehr über die Coronavirus Pandemie zu erfahren, die Israel und mehr als 100 weitere Länder zum Stillstand gebracht hat. Was er im historischen Sinne zum Thema beitragen kann, das momentan Menschen weltweit beschäftigt, ist sehr interessant.

 

Eine kurze Geschichte über Pandemien

Klivenov merkt an, dass es in der Geschichte schon immer Epidemien und Pandemien gab, die der Menschheit zu schaffen machten. Auch in der Bibel ist von solchen die Rede, sie werden als Plagen bezeichnet. Hier sind einige geschichtliche Beispiele:

Perikles, ein führender Staatsmann aus Athen, starb 429 v.Chr. im Zuge einer pestartigen Seuche genannt „Attische Seuche“. Sein Tod sollte die Geschichte ändern.

Im 2. Jahrhundert v.Chr. gab es eine schreckliche Epidemie im Römischen Reich, die Millionen Menschen dahinraffte.

Während der Zeit des Byzantinischen Reiches gab es im 6. Jahrhundert eine Epidemie, der 40 Prozent der Bevölkerung zum Opfer fielen.

In Japan grassierte im 8. Jahrhundert eine Epidemie. Hierbei kam ein Drittel der Bevölkerung ums Leben.

Die wohl bekannteste Seuche ist der sogenannte Schwarze Tod im 14. Jahrhundert. Die Pest nahm in ihren Auswirkungen Einfluss auf Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Militär und Religion. Es gab kein Bereich, der nicht von dieser Seuche betroffen war.

 

Ausbreitung und Wirkung einer Epidemie

Wenn Bakterien oder Viren aus anderen Ländern via Schiffen oder Handelswegen auf eine Bevölkerung trifft, die dieser Seuche noch nie ausgesetzt waren, praktisch nicht immun dagegen sind, dann töten die Mikroorganismen unzählige Menschen. Als beispielsweise die spanischen Eroberer in Amerika anlegten, schleppten sie unwissentlich ein Bakterium ein, gegen das sie selbst immun waren, die Ureinwohner in Amerika dagegen nicht. In der Folge starben viele dieser Menschen an einer ihnen bis dato unbekannten Seuche.

Epidemien haben einen immensen Einfluss auf die Kultur. Ganze Kirchen sind errichtet worden, um der Pest ein Ende zu bereiten. Mitten in Wien steht eine Säule, die eigens aufgestellt worden ist, um die das Übel der Pest zu stoppen. In Venedig gibt es viele Kirchen, die gebaut worden sind, um als Kloster Epidemien aufzuhalten.

Epidemien haben dazu beigetragen, dass sich die Wissenschaftler viel intensiver mit dem Verständnis des menschlichen Körpers beschäftigt hat, ebenso mit der Biologie und der Ökologie. Es war praktisch ein Anreiz da, der dazu anspornte, Lösungen und Wissen für vorhandene Probleme zu finden, nicht nur aus purer Neugier nach Wissen zu forschen.

Im 20. Jahrhundert grassierte die Spanische Grippe, ohne Zweifel die schrecklichste Epidemie der Geschichte. Hier handelt es sich übrigens um denselben Virustyp wie die Schweinegrippe aus dem Jahr 2009. Schätzungen gehen von einer halben Milliarde Betroffener aus, also einem Drittel der damaligen Weltbevölkerung. Die genaue Zahl der Opfer ist bis heute nicht bekannt. Man geht von 17 bis zu 100 Millionen Toten aus.

Dr. Klivenov sagt, dass man die Auswirkungen der derzeitigen Pandemie nicht abschätzen kann. Dieser Meinung sind auch die Weltgesundheitsorganisation sowie das israelische Gesundheitsministerium. Als Historiker weiß Klivenov, dass es Epidemien gab, die sich plötzlich verflüchtigten und andere, die nach und nach abebbten. Selbst als Experte könne er jedoch für das Ende der momentanen Situation keinerlei Prognosen abgeben, sagte er Israel Heute gegenüber.

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