Ich passe mit meinen 75 Jahren gut in eine Altherrenrunde, die im Gesicht nicht den ganzen Weltschmerz zur Schau trägt. Frohsinn ist mir angeboren. Fröhlich war ich schon, ehe ich gläubig wurde.

Mit all meinen Krankheiten dürfte ich eigentlich nur Klagelieder singen. Doch ich frohlocke wie Hiob „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt!“ Diese Heilsgewissheit brauchte ich besonders als Kriegsreporter.

Heute bekommt man die Informationen via Internet. Zu meiner Zeit brachte man Alisa Begin Rosen und traf dabei ihren Mann, Regierungschef Begin, oder ich lud Jerusalems Bürgermeister Teddy Kollek zu mir nach Hause ein, wo ich Infos bekam und meine Kinder seinen Bürgermeisterring aufsetzen durften.

Heute ist vieles unpersönlich androgyn. Es ist eben eine andere Zeit. Sie ist deswegen nicht schlechter oder besser. Sie ist nur anders.

Ich stand als Kriegsberichterstatter oft im Schützengraben, wo schon aufgedunsene Tote lagen. Alles nur, um so real wie möglich über alles berichten zu können. Da gab es noch nicht die aus der Luft aufklärenden Drohnen.

Der Libanonkrieg 1982...