
In den USA hat mittlerweile jeder zweite Bundesstaat Marihuana zu therapeutischen Zwecken legalisiert. Vireo Health, eine der fünf Firmen, die im US-Bundesstaat New York Marihuana vertreiben dürfen, erhielt von der Orthodox Union (OU) das Zertifikat, das ihrem Cannabis bescheinigt, „rein“ – also koscher, zu sein.
Amerikanische Medien berichten, dass die rabbinische Vereinigung das Koscher-Zertifikat erst nach sorgfältiger Untersuchung der Produktionsstätten vergab. Die Kaschrut-Gesetze verlangen unter anderem, dass keinerlei Insekten ins Produkt gelangen dürfen.
„Das Koscher-Zertifikat wird uns nicht nur erlauben, der großen jüdischen Gemeinde in New York zu dienen, es wird auch dazu beitragen, das Stigma, mit dem medizinisches Cannabis immer noch behaftet ist, abzubauen“, sagte der Chef von Vireo Health. Die Droge wird vor allem Schmerzpatienten nach strenger Indikation verordnet.
Rabbiner Menachem Genack von der Orthodox Union kommentierte: „Die ärztliche Verordnung von medizinischem Marihuana ist keine Sünde, sondern eine Mizwa.“ Wie der Rabbi argumentieren Verfechter dieser Art von Therapie, dass angeblich keine religiösen Gesichtspunkte dagegensprechen, ein pflanzliches Erzeugnis wie Marihuana zu verzehren oder dessen Rauch einzuatmen. Auch in Israel gibt es mehrere pharmazeutische Hersteller, aber das Oberrabbinat hat Marihuana hier noch nicht als koscher deklariert.
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