Wir haben uns in Jerusalem mit führenden Vertretern großer deutscher, österreichischer und niederländischer christlicher Organisationen getroffen und dabei eine einfache Frage gestellt: „Warum engagieren Sie sich für Israel?“

Als Teil ihrer persönlichen Geschichte benannten ausnahmslos alle den Massenmord an den Juden auf europäischem Boden als eine Hauptmotivation für die Erfüllung des biblischen Auftrages an die Kirche, Israel zu ehren.

Die europäische Gesellschaft und die Kirche im Allgemeinen hatten die ernsthafte Auseinandersetzung mit ihrer antisemitischen Vergangenheit zunächst vermieden. Um 1958 begann sich dies zu ändern. Das lag zum Teil daran, dass eine neue Generation da war, die die Vergangenheit ohne persönliche Verstrickung betrachten konnte und die Antworten einforderte.

Besonders eindrücklich war der Eichmann-Prozess. 1961...